So etwas nennt man wohl gestandene Leute.
Fabian Ernst (301 Spiele/101 für S04) und Mladen Krstajic (225/113) gehören zu den Arrivierten im Kader der Königsblauen, sie sind im Spielerrat vertreten und Ernst ist sogar Vizekapitän hinter Marcelo Bordon. Zur ersten Elf von Trainer Fred Rutten gehören sie momentan allerdings nicht.
Orlando Engelaar hat Ernst den Platz im Schalker Mittelfeld streitig gemacht, Krstajic verlor seinen in der Abwehr an Heiko Westermann. Während der Serbe Opfer einer Verletzungspause wurde, die zunächst Benedikt Höwedes und dann eben Westermann nutzte, flog Ernst nach dem 0:0 gegen Bielefeld aus dem Team.
Beide haben gemein, dass sie ihre ungewohnte Reservistenrolle bisher klaglos hinnehmen. "Ich freue mich natürlich nicht darüber und war in über acht Jahren in der Bundesliga noch nie Ersatz. Aber der Trainer hat zu entscheiden, wir Spieler müssen das akzeptieren", fügt sich Krstajic der Entscheidung Ruttens. "Ich kann nur versuchen, im Training immer alles zu geben", möchte der 34-Jährige Leistung statt Worte für sich sprechen lassen.
Vor einem halben Jahr wäre das vielleicht noch anders gewesen. Mehrmals drohte Krstajic ein Platz auf der Bank, doch dann wurde der beinharte Recke plötzlich krank oder hatte angeblich eine kleinere muskuläre Verletzung. Unter Rutten weht offensichtlich ein anderer Wind, trotz zweier Platzverweise (Ernst, Engelaar) sowie der Suspendierung von Carlos Grossmüller und Gustavo Varela scheint der Holländer kein Problem mit der Disziplin innerhalb der Truppe zu haben.
Ernst sieht seine momentane Situation "nicht so dramatisch", schließlich habe Schalke viele gute Fußballer, die ins Team drängen. Er kann sich zudem sicher sein, dass seine Zeit außerhalb des Geschehens von vorübergehender Natur ist. Selbst falls er heute in Santander wieder nicht von Anfang an spielen würde, am Sonntag gegen Bayern München wird er sicher für den gesperrten Engelaar auflaufen. "Ich denke nicht, dass es ein Dauerzustand ist und ich bis zum Ende der Saison auf der Bank sitzen werde", meint Ernst.
Es liegt an ihm, seine Chance zu nutzen. Seine Position als Platzhirsch im Team sind er und Krstajic dennoch los.