Doch der in Fahrt gekommene Meister Bayern München hat den aufmüpfigen Neuling ins Visier genommen und will den Abstand zum Spitzenreiter am zehnten Spieltag der Bundesliga verkürzen. Zudem empfängt der zuletzt von Hoffenheim vorgeführte Hamburger SV heute Abend (20.00 Uhr/live bei Premiere) den VfB Stuttgart zum Verfolgerduell.
Bei Hoffenheim dämpft Rangnick nach der Gala gegen Hamburg weiter die Euphorie und hat seine Spaßfußballer auf "Maloche" im Ruhrpott eingestimmt. "Bochum wird uns nicht den roten Teppich ausrollen", erklärte Rangnick: "Beide Mannschaften werden nach der kurzen Pause müde sein. Dieses Spiel wird über die Willenskraft entschieden."
Während Hoffenheim die Liga mit erfrischendem Fußball verzückt, hat Bochum nach der Talfahrt auf Platz 15 ganz andere Sorgen. "Wir haben nichts zu verschenken, für uns zählt jeder Punkt", meinte VfL-Coach Marcel Koller, der vor den Leistungen von Hoffenheim "größten Respekt" hat. Rekordmeister Bayern München will unterdessen nach drei Siegen in Folge, inklusive dem 3:0 in der Champions League gegen den AC Florenz, bei Eintracht Frankfurt nachlegen. "In der Tabelle sieht es schon gar nicht mehr so schlecht aus, aber das kann nur eine Zwischenstation sein", erklärte Manager Uli Hoeneß.
Allerdings muss Trainer Jürgen Klinsmann weiter auf Philipp Lahm und Torjäger Luca Toni verzichten. "Aber die Bayern haben so viele gute Spieler, dass das bei denen nicht ins Gewicht fällt", meinte Eintracht-Trainer Friedhelm Funkel, der selbst auf zehn verletzte Profis verzichten muss.
Zuletzt meldete sich auch noch der Japaner Junichi Inamoto mit einem Muskelfaserriss ab. "Trotzdem werden wir uns nicht schon vorab geschlagen geben. Das kommt nicht in Frage", sagte Funkel, auf den der Druck nach zwei Siegen in Folge etwas nachgelassen hat.
Beim HSV will Trainer Martin Jol "wieder Persönlichkeiten auf dem Platz sehen". Das Spiel gegen Stuttgart wird zeigen, ob die Hanseaten ihre Ansprüche untermauern und ihren Platz im Vorderfeld behaupten können.
Der VfB hat sich fast unmerklich auf Rang vier geschlichen. Mario Gomez verteidigte die zuletzt nicht gerade ansehnliche Spielweise. "Wer zuletzt nach unserem 2:0 gegen Bochum gepfiffen hat, ist ein Träumer", schimpfte der Nationalstürmer und kündigte für die Partie in Hamburg erneut ein "Geduldsspiel" an. Hertha BSC Berlin will gegen Hannover 96 die letzten Reibereien um Marko Pantelic sowie den Elfmeterstreit zwischen Cicero und Sofian Chahed endgültig abhaken. Hannover steht mit nur neun Zählern unter Druck.
Der 1. FC Köln will im Gegensatz zur Niederlage im rheinischen Derby bei Bayer Leverkusen gegen Borussia Dortmund nicht nur Lob, sondern auch wieder Punkte ernten. Bei den Remis-Königen vom BVB (schon fünf Unentschieden) fordert Trainer Jürgen Klopp endlich wieder einen Sieg, um nicht im Mittelmaß zu versinken.