Dabei könnte es nach Informationen der Süddeutschen Zeitung um Schadenersatz in Millionenhöhe gehen. Der geplante Drei-Milliarden-Euro-Deal von Kirchs Sportrechtefirma Sirius mit der DFL sei durch Empfehlungen des Bundeskartellamts quasi die Geschäftsgrundlage entzogen worden. Deshalb hatte auch Bayern Münchens Vorstandschef Karl-Heinz Rummenigge erklärt, dass man eine Schadenersatzklage gegen die Wettbewerbshüter in Erwägung ziehen müsse.
Das Kartellamt wies in einem achtseitigen Schreiben an Kirch jede Kritik von sich. Die Einschätzungen der Behörde hätten keineswegs zur Folge gehabt, dass der Vertrag mit der DFL aufzulösen war. Vielmehr habe die DFL die Entscheidung eigenständig getroffen, zum Beispiel wegen "begrenzter Refinanzierungsmöglichkeiten, etwa aufgrund limitierter Bankbürgschaften". Das Kartellamt betonte, nicht direkt in die Rechtsbeziehungen zwischen Kirch und der DFL eingegriffen zu haben.
Allerdings hatte das Kartellamt die `Empfehlung´ ausgesprochen, die Zusammenfassung von den Samstagsspielen in der Fußball-Bundesliga im frei empfangbaren Fernsehen auch ab 2009 vor 20.00 Uhr auszustrahlen. Sirius, das dem Pay-TV eigentlich mehr Exklusivität zusichern wollte und Bilder im Free-TV erst zu einem späteren Zeitpunkt am Samstagabend ausstrahlen wollte, konnte daraufhin die geplanten drei Milliarden Euro in sechs Jahren nicht mehr refinanzieren.