Die Elf vom Niederrhein erkämpfte beim VfL Bochum ein 2:2 (1:0) und gab damit zumindest bis Samstag die Rote Laterne des Tabellenletzten an Eintracht Frankfurt ab. Ob Sportdirektor Ziege nach dem erst zweiten Punktgewinn der Gladbacher in den vergangenen acht Gastspielen in Bochum nun doch entgegen aller Beteuerungen weiter Trainer bleibt, wird nach einer kämpferisch anspruchsvollen Leistung Gesprächsthema bleiben. Ziege wollte sich dazu auch nach Spielende nicht äußern. "Es dauert so lange, wie es eben dauert", sagte der Sportdirektor im Premiere-Interview.
Der VfL verfehlte derweil ebenso wie die Gäste den zweiten Saisonsieg und konnten nach dem überraschenden 3:3 bei Rekordmeister Bayern München nicht überzeugen. Steve Gohouri brachte die Gladbacher nach einer Freistoßflanke des überraschend aufgelaufenen Marko Marin in der 30. Minute per Kopf in Führung. Nationalspieler Marin hatte sich erst vor einer Woche einen Muskelfaserriss in der Wade zugezogen.
Christoph Dabrowski sorgte in der 55. Minute für den Ausgleich, nachdem die Bochumer nach schwacher erster Hälfte etwas druckvoller agiert hatten. Gladbachs Torwart Uwe Gospodarek, den Ziege anstelle von Christofer Heimeroth das Vertrauen schenkte, machte beim Ausgleich nicht unbedingt eine glückliche Figur.
Nach dem 2:1 durch Sinan Kaloglu (77.) schien Bochum plötzlich auf der Siegerstraße, doch Thomas Kleine gelang nur zwei Minuten später per Kopf der Ausgleich, als VfL-Keeper Daniel Fernandes mit dem Ball ins Tor fiel und wie beim ersten Gegentor eine unglückliche Figur machte.
Ziege hatte die Startelf im Vergleich zur 1:2-Niederlage gegen den 1. FC Köln, die Trainer Jos Luhukay den Job gekostet hatte, gleich auf fünf Positionen verändert. Thomas Kleine spielte überraschend in der Innenverteidigung, Rob Friend sollte als einzige Spitze für Gefahr sorgen.
Bochums Trainer Marcel Koller brachte dieselbe Anfangself wie beim Punktgewinn in München. Nach einer wenig ereignisreichen ersten Hälfte in der die konzentriert agierenden Gladbacher wie aus heiterem Himmel in Führung gingen, kamen die 31.328 Zuschauer im ausverkauften Stadion nach der Pause voll auf ihre Kosten. Bochum drängte mit Erfolg auf den Ausgleich, doch die kampfstarken Gladbacher hielten jederzeit dagegen. Bei einem der wenigen Konter hatte Karim Matmour Pech, als sein Schuss in der 62. Minute nur um Zentimeter das Bochumer Tor verfehlte. In der hektischen Schlussphase waren vor allem die Bemühungen der Gastgeber zu kopflos. "Die erste Halbzeit war nicht so gut, in der zweiten haben wir dafür sehr viel Druck entwickelt. Dann ist es wieder ein Standard, den wir kriegen. Ein Heimspiel muss man natürlich eigentlich gewinnen. Schade", analysierte VfL-Trainer Marcel Koller.