Der 28-Jährige hielt seine Borussia im Pokalspiel gegen Hertha BSC lange Zeit mit seinen Paraden am Leben und war damit einer der Garanten für den Verbleib im K.O.-Wettbewerb, mit dem auch der rasante Absturz der vergangenen Tage abgefangen werden konnte.
Das Lob für seine starke Leistung ließ ihn jedoch kalt: "Ich habe auch vorher schon ein paar Bälle gehalten, das ist kein Thema. Dafür bin ich da." Man merkt an dieser Reaktion, dass der 136-fache Bundesligaspieler daran interessiert ist, Normalität einkehren zu lassen.
Und so wollte sich der frühere Lauterer auch nicht lange mit den 120 kräfteraubenden Minuten gegen die Hauptstädter auseinandersetzen, sondern blickte lieber in die nahe Zukunft: "Die Partie war ein sehr gutes Zeichen im Hinblick auf die kommenden Wochen, zumal wir am Samstag schon wieder ran müssen." Dass er dieser Partie wieder mit positiver Vorfreude entgegensehen kann, liegt in erster Linie an der eigenen Sicherheit, die langsam aber stetig zum Pechvogel der letzten Saison zurückkehrt.
"Wenn man nur drei Tage trainiert hat, kann man keine goldenen Dinge erwarten. Wer das tut, der ist jenseits von gut und böse", schickte Weidenfeller so auch eine deutliche Botschaft an seine Kritiker, die in den vergangen Tagen bereits mit der Personalie "Timo Hildebrandt" kokettierten.
Sichtlich ernst schob der Goalie hinterher: "Man sieht jetzt, dass es von Spiel zu Spiel wieder sicherer wird. Man muss den Leuten allerdings auch mal eine gewisse Zeit geben, doch die kriegt man häufig nicht." Einen kleinen Vertrauensbonus dürfte sich der gebürtige Diezer mit seinem Auftritt am Mittwoch jedoch erarbeitet haben. Das Duell gegen seinen direkten Vorgänger im BVB-Tor, den jetzigen Stuttgart-Keeper Jens Lehmann, kann also kommen.