Die Resultate des Sicherheitsgipfels mit Verantwortlichen aus der Politik und dem Profifußball an diesem Freitag in München waren heiß erwartet worden.
Auf große Änderungen müssen sich Fans aber nicht einstellen. Die Einführung einer zentralen Stadionverbotskommission wurde beschlossen. Ebenso eine ständige gemeinsame Kommission mit Vertretern aus Fußball, Politik und Fankreisen.
Weitere Neuerungen brachte das Treffen nicht hervor, über drei Punkte wurde in erster Linie diskutiert: die zentrale Stadionverbotskommission, den Vorschlag aus der Politik, ausschließlich personalisierte Tickets zu verkaufen und um das Verbot von Pyrotechnik.
Am Nachmittag bezog der VfL Bochum Stellung zu diesen drei Themen. Mit kritischem Blick schauen die Bochumer auf die Idee der personalisierten Eintrittskarten. Diese seien durch den Onlineverkauf ohnehin größtenteils personalisiert. Im Stehplatzbereich könne eine hundertprozentige Rückverfolgung allerdings nicht gewährleistet werden. „Die Forderung nach ausschließlich personalisierten Tickets führt somit zwangsläufig zu einer Abschaffung von Stehplätzen“, schreibt der VfL - und warnt: „Dies wäre nicht nur unattraktiv für die aktive Fanszene, sondern auch für die (Fernseh-)Zuschauer, da die Stimmung im Stadion leiden könnte.“
Zum Verbot von Pyrotechnik im Stadion, das bestehen bleibt, betonen die Bochumer: „Der Missbrauch von Pyrotechnik wird oftmals als Argument für ein Unsicherheitsgefühl in den Stadien angeführt. Richtig ist, dass der Einsatz von Pyrotechnik seit der Corona-Pandemie gestiegen ist und hohe Geldstrafen bisher keine vermehrte Abschreckungswirkung gezeigt haben.“ Daten aus den letzten Jahren würden jedoch beweisen, „dass der Besuch eines Fußballstadions insgesamt sehr sicher ist: Weniger als ein Prozent der Straftaten im Zusammenhang mit Fußball geschehen im Stadion selbst, der Großteil dagegen auf der An- und Abreise.“
VfL Bochum: Unabhängige Stadionverbotskommission existiert bereits
Mit Blick auf die Einführung einer zentralen Stadionverbotskommission verwies der VfL darauf, dass er vor über zehn Jahren eine unabhängige Kommission geschaffen hatte - als erster deutscher Klub. Diese funktioniere gut. „Dennoch akzeptieren wir natürlich die Entscheidung der Sicherheitskonferenz und werden die konkrete Umsetzung in Zukunft weiterhin eng begleiten und beobachten.“
Sein Statement versah der Revierklub mit dem Hinweis, „dass wir als Verein keinesfalls gegen Maßnahmen sind, allerdings nur für Maßnahmen, die tatsächlich nachhaltig wirken und von allen Beteiligten mitgetragen werden“. In der Debatte brauche es grundsätzlich statt Populismus einen lösungsorientierten und faktenbasierten Ansatz unter Einbeziehung aller relevanten Stakeholder.
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