Auch am fünften Bundesliga-Spieltag sollte es nichts werden mit dem ersten Saisonsieg für den VfL Bochum. Trotz einer 2:0-Führung unterlag der VfL Borussia Dortmund im Derby mit 2:4.
Damit steht weiterhin erst ein mickriger Punkt zu Buche, den die Bochumer in der vergangenen Woche gegen Aufsteiger Holstein Kiel holten. Umso bitterer ist die vierte Saisonniederlage, weil das Team von Trainer Peter Zeidler bereits zum dritten Mal eine Pausenführung aus der Hand gab.
"Ich glaube, wir haben gerade in der ersten Halbzeit ein gutes Spiel gezeigt und können vielleicht sogar den Sack zumachen mit einem 3:0. Das machen wir leider nicht und kriegen dann vor der Pause zu einem ungünstigen Zeitpunkt das 2:1. In der zweiten Halbzeit hatten wir dann auch die Chance, beim Stand von 2:2 das 3:2 zu machen, aber haben die Möglichkeit leider auch nicht genutzt", konstatierte Bochums Linksverteidiger Maximilian Wittek nach der Begegnung.
Und stellte ernüchtert fest: "Am Ende ist es dann auch die individuelle Klasse der Dortmunder, dass sie ihre Chancen genutzt haben. Insgesamt war es kein schlechter Auftritt von uns, aber am Ende zählt es nur, dass wir wieder keine Punkte mitgenommen haben."
Da tröstete es den 29-Jährigen auch nicht, dass der VfL seine beste Leistung in der noch jungen Spielzeit ablieferte. "Ich denke, dass wir schon kritisch bleiben müssen. Klar, es ist der BVB, aber es gibt dennoch Dinge, an denen wir arbeiten müssen. Wir müssen einfach kompakter bleiben und versuchen, vielleicht tiefer zu stehen. Das haben wir gegen Dortmund im Vergleich zu den anderen Spielen auch teilweise gemacht. Da müssen wir noch aktiver sein und das Zwei-gegen-Eins herstellen, auch wenn es schwer ist. Nichtdestotrotz müssen wir auch die guten Dinge mitnehmen und versuchen, darauf aufzubauen", sagte Wittek.
Besonders eine Statistik sticht bislang heraus: Die Bochumer hätten elf Punkte auf dem Konto und würden damit auf Platz zwei stehen, wenn nach 45 Minuten abgepfiffen werden würde. Doch der VfL brach bislang immer im zweiten Durchgang ein, sodass nur ein einziger Zähler auf der Habenseite steht.
Als Gründe für diese Diskrepanz nannte Wittek die fehlenden "Entlastungsangriffe" und "Erholungsphasen" im Spiel. "Wir haben natürlich schon eine intensive Spielweise. Wir wollen vorne draufgehen und hohe Ballgewinne erzielen wie beim zweiten Tor. Das wollen wir kreieren, weil der Weg zum Tor dann einfach kürzer ist", beschrieb der gebürtige Freisinger die Philosophie, die sein Team umsetzen möchte.
Es benötigt aus seiner Sicht einige Anpassungen, damit die Spielidee auch über die gesamte Distanz fruchten kann: "Aber wie gesagt, über 90 Minuten ist das kaum möglich, das schafft eigentlich keine Mannschaft mit der Intensität. Deshalb brauchen wir dann diese Ballbesitzphasen, damit wir den Gegner mit Ball laufen lassen und in Ruhe unser Positionsspiel durchziehen können." mit gp