Hinter dem VfL Bochum liegt eine durchwachsene Saison. Einige Profis des Revierklubs konnten sich trotz des Fast-Abstiegs mit dem Happy End in der Relegation trotzdem für höhere Aufgaben empfehlen. Neben Kevin Stöger gilt das wohl vor allem für Keven Schlotterbeck.
Der Innenverteidiger gehörte zu den besten Bochumern und trug mit seinen Abwehrleistungen sowie fünf Saisontoren maßgeblich zum Klassenerhalt bei. Beim FC Augsburg will der 27-Jährige nun den nächsten Schritt gehen - und dabei von seinen Erfahrungen aus den eineinhalb Leihjahren an der Castroper Straße profitieren.
"Natürlich möchte ich Stammspieler werden, habe in Bochum meine bislang beste Saison gespielt, bin dort sehr reif und erfahren geworden", erklärt der Augsburger Neuzugang im Kicker. Während für den VfL in der neuen Runde erneut nur der Ligaverbleib zählt, schielt Schlotterbeck bei seinem neuen Klub auf andere Tabellenregionen.
"Vielleicht können wir diesen Schritt in den nächsten Jahren mal gehen", sagt er mit Blick auf knapp verpasste Europapokal-Qualifikation des FCA. Er sei Teil einer jungen, hungrigen Truppe, die die Großen ärgern möchte. Und bei seinem persönlichen Ziel nimmt sich Schlotterbeck seinen Bruder und BVB-Profi Nico als Vorbild: "Einmal den deutschen Adler auf der Brust tragen zu dürfen, wäre ein Traum."
Viele VfL-Fans hätten den gebürtigen Weinstädter gerne weiterhin im Bochumer Trikot gesehen. Eine feste Verpflichtung des zuvor zweimal vom SC Freiburg ausgeliehenen Abwehrmanns war dem Revierklub aber offenbar zu teuer. Immerhin verabschiedete sich Schlotterbeck mit einem großen Erfolg: dem dramatischen Sieg im Relegations-Rückspiel gegen Fortuna Düsseldorf, in dem er im Elfmeterschießen einen Treffer beisteuerte.
Die Erlebnisse rund um die Aufholjagd nach dem 0:3 im Hinspiel haben den Neu-Augsburger geprägt. "Es war unfassbar, ganz Deutschland hat uns nach dem Hinspiel abgeschrieben", erinnert er sich. "Wir haben gemerkt: Man kann im Fußball alles schaffen, es gibt diese Wunder, an dem Tag des Rückspiels hat alles zusammengepasst. Man hat gespürt, dass der Gegner Angst hatte, etwas zu verlieren. Ein toller Abschluss für mich in Bochum." Und nun warten neue Aufgaben mit dem FCA auf Schlotterbeck.