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Interview
"Unfassbar" - Friedhelm Funkel feiert Heiko Butscher nach Relegations-Coup

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Beste Gesprächs-Voraussetzungen im Robinson Klub Jandia Playa. Günther Pohl mit Trainerurgestein Friedhelm Funkel.
Beste Gesprächs-Voraussetzungen im Robinson Klub Jandia Playa. Günther Pohl mit Trainerurgestein Friedhelm Funkel. Foto: RS
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Die Relegation zwischen dem VfL Bochum und Fortuna Düsseldorf hat auch Friedhelm Funkel gepackt. Der erteilt Heiko Butscher den persönlichen Ritterschlag.

Friedhelm Funkel genießt nach dem Klassenerhalt mit dem 1. FC Kaiserslautern den Urlaub im Robinson Klub Jandia Playa mit seiner Frau Anja. Doch so ganz alleine ist man bekanntlich nie.

So kommt es, dass RS-Mitarbeiter Günther Pohl im selben Hotel wie das Trainer-Urgestein seine Ferien verbringt. Man kennt sich, daher ist es für den 70-jährigen Funkel auch kein Problem, auf der Dachterrasse im zehnten Stock des Hauptgebäudes der Anlage vor dem Deutschland-Spiel bei der EM gegen die Schweiz ein kleines Interview einzuschieben, was wir in zwei Teile aufgeteilt haben.

Denn den Fußball kann er auch am Atlantik nicht ganz zur Seite schieben. Seine Expertise rund um die EM ist bei den Miturlaubern gefragt. Hier kommt Teil zwei des Interviews.

Friedhelm Funkel, Sie waren in Düsseldorf und Bochum Trainer. Sie haben auch die Relegation verfolgt. Was ging Ihnen bei diesen beiden Partien durch den Kopf?

Auf die Frage, wem ich den Sieg gönnen würde, habe ich immer beiden gesagt. Ich habe unglaublich gerne bei beiden gearbeitet. Auf die Frage, wer der Favorit ist, habe ich aufgrund der aktuellen Lage vor den beiden Spielen gesagt, dass ich die Chancen bei 60:40 für die Fortuna gesehen habe. Ich fühlte mich nach dem Hinspiel bestätigt, weil der VfL dort keine Chance hatte, das Spiel zu gewinnen. Danach stand für mich zu 100 Prozent fest, dass Düsseldorf aufsteigt. Dann kam aber das Rückspiel. Solche Partien habe ich ganz, ganz selten erlebt.

Dürfen wir da einhaken? Sie meinen sicher das Wunder von der Grotenburg, als Bayer Uerdingen 1986 das Hinspiel im Europapokal gegen Dynamo Dresden 0:2 verlor, im Rückspiel 1:3 zurücklag und dann 7:3 gewann, oder?

Genau, das war so ein Wunder. Aber ich habe trotzdem nicht an so einen Verlauf in Düsseldorf geglaubt, weil die Bochumer hatten in Bremen schon einen schlechten Eindruck gemacht, dann die Querelen um Torwart Manuel Riemann. Diesen Verlauf hätte ich niemals für möglich gehalten. Da muss Heiko Butscher Unfassbares geleistet haben, dass er diese Mannschaft so aufgebaut hat, dass sie an sich geglaubt hat, um in Düsseldorf dieses 0:3 aufholen zu können. Das war eine grandiose Leistung. Und Bochum hat von der ersten Sekunde an das Wunder geglaubt. Das hat man gesehen, Kevin Stöger war der überragende Mann auf dem Platz, den ich selber in Düsseldorf trainiert habe. Ein toller Spieler und Mensch. Wie ich den da habe herumlaufen sehen, das waren sicher 15 oder 16 Kilometer. Der hörte gar nicht auf zu laufen. Als das 1:0 fiel, sah man, wie der Glaube beim VfL wuchs und die Düsseldorfer immer unsicherer wurden. Auch da konnte ich noch nicht dran glauben, dass sie das drehen würden. Ein großes Kompliment an die Mannschaft und das Trainerteam, wie sie das gedreht haben.

Sie haben selber Erfahrungen in der Relegation gesammelt. Einmal mit negativem Ausgang, einmal mit dem 1. FC Köln mit einem positiven Ausgang. Was geht in diesen Tagen in den Köpfen vor sich?

Das sind enorme Belastungen. Es gibt auch finanzielle Auswirkungen, ob man 1. oder 2. Liga spielt. Da geht es um hohe Millionenbeträge und Mitarbeiter, die eventuell ihren Arbeitsplatz verlieren. Da ist der Druck schon groß. Die Relegation mit dem VfL habe ich leider verloren gegen Gladbach, mit Köln war es anders gegen Holstein Kiel, da haben wir 5:1 im Rückspiel gewonnen, nachdem wir zu Hause verloren hatte. Was da an Erleichterung zu spüren ist, das kann man gar nicht beschreiben.

Hier können Sie Teil eins des Interviews lesen

Was haben Sie damals mit dem FC gemacht, nachdem der Klub nach dem Relegations-Hinspiel gegen Kiel schon abgeschrieben war?

Wir haben das Hinspiel in aller Ruhe analysiert. Wir waren nicht schlecht, aber auch nicht so gut, daher war die Niederlage verdient. Aber ich habe den Jungs auch klargemacht, dass wir das Rückspiel packen können. Von da an habe ich bis zum Rückspiel nur positiv gesprochen. Und die Mannschaft hat den Glauben angenommen, das haben wir dann in einer tollen Art und Weise gezeigt. Wie ein Jonas Hector aus der Kabine kam und als Kapitän vor dem Spiel eine Ansprache gehalten, die sonst der Trainer macht. Er kam vor dem Spiel zu mir und fragte, ob er das übernehmen darf. Ich habe ihm das zugestanden, er hat so eine emotionale Rede gehalten, dass die ganze Kabine gezittert hat. So ist die Truppe herausgegangen und wir sind nach 30 Sekunden in Führung gegangen. Dann hat Kiel das 1:1 erzielt, da war die Mannschaft völlig unbeeindruckt, bis zur Pause haben wir 4:1 geführt. Da war mir klar, das lassen wir uns nicht mehr nehmen. Der Glaube war - wie beim VfL in Düsseldorf - einfach von der ersten Minute an da. Das ist wichtig, dass man diesen Glauben hat und die Ruhe behält, wenn das Umfeld schon sehr unruhig und nervös ist.

Kommen wir einmal zur Aktualität. Die Europameisterschaft in Deutschland läuft, wer werden am Ende die vier Teams sein, die hier ins Halbfinale einziehen?

Ich denke, dass Deutschland dazugehört, Frankreich auch, sie haben eine tolle Mannschaft. Ich hatte auch England auf der Rechnung, aber nach den ersten beiden Begegnungen habe ich da so meine leisen Zweifel, ob diese Mannschaft sich so steigern kann, denn das ist nötig, wenn sie Europameister werden wollen. Spanien hat bisher am meisten überzeugt. Belgien kann auch noch mehr als das, was sie bisher gezeigt haben.

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