Anthony Losilla, zwischen der Reise nach Portugal und dem Heimaturlaub sah man Sie schon wieder auf dem Fußballplatz, allerdings als Zuschauer. Was war der Grund?
So ist es, wenn man einen Sohn hat, der auch fußballverrückt ist. Da ist man auch in seiner Freizeit immer auf dem Platz, teils am Freitag, Samstag, Sonntag. Ich glaube, die spielen teilweise schon mehr als wir. Aber es macht mir großen Spaß, ihm zuzusehen.
Bekommt der VfL mit Ihrem Sohn später einen neuen "Toto"?
Das weiß ich nicht. Er soll einfach Spaß am Fußball haben. Ich mache ihm keinen Druck, ich sehe jedes Wochenende wie verrückt auch die Eltern sind. Das gefällt mir beim Kinderfußball nicht gut, das muss sich ändern. Ich drehe manchmal durch, es gibt viele Leute, die nichts verstanden haben. Es geht um den Spaß.
Nach dem dramatischen Saisonfinale in Düsseldorf: Ist Ihnen diese emotionale Berg- und Talfahrt schon aus dem Kopf gegangen?
Ich habe schon ein paar Tage gebraucht, um wieder herunterzukommen. Das waren tolle Emotionen, die man nie vergessen wird.
Was ist zwischen den beiden Relegationsspielen im Team passiert?
Mindestens für einen kurzen Moment wurde alles in den Schatten gestellt, was in den Wochen zuvor passiert ist. So ist es im Fußball, mit einer Partie kann man alles retten. Und wir konnten unser Ziel erreichen. Mit diesem Finale bleiben wir für die Ewigkeit in den Köpfen. Jetzt genießen wir das und erholen uns.
Nach der Sommerpause gehen Sie mit den Profis in die Vorbereitung, darüber hinaus bereiten Sie sich auf die Karriere nach der Karriere vor. Was planen Sie?
Ich bin vorbereitet, ich bin schon 38 Jahre alt. Seit Jahren schaue ich, was ich nach meiner Karriere machen kann. Es gibt ein paar Möglichkeiten, ich habe Pläne im Kopf. Das kann als Trainer sein. In der kommenden Woche habe ich eine mündliche Prüfung für meine Ausbildung zum Sportmanager. Das gibt mir mehr Möglichkeiten, auch wenn es nicht meine erste Wahl ist. Ich will jetzt meine wahrscheinlich letzte Saison genießen. Dann schauen wir mal, was auf mich zukommt.
Die Mannschaft wird sich personell verändern, der neue Trainer ist da. Wie erleben sie den Wechsel?
Es wird sich einiges verändern im Klub. Es gibt einen neuen Trainer, wir müssen uns schnell kennenlernen. Wir brauchen auch neue Spieler, viele Akteure sind nicht mehr da. Wir werden eine neue Mannschaft haben. Ich bin gespannt und freu mich drauf. Klar ist, die Saison wird ähnlich schwierig. Wenn man sich erst im letzten Spiel der Relegation retten konnte, kann es kein anderes Ziel geben als die erneute Rettung.
Gab es schon Kontakt zum neuen Coach?
Bisher nicht. Er will nach allem sicher auch seine Ruhe haben. Wir haben noch Zeit und eine lange Vorbereitung, um uns kennenzulernen. cb / gp