Der frühere Bondscoach Bert van Marwijk hält das schwache Abschneiden der deutschen Nationalmannschaft bei den vergangenen drei Turnieren für eine gewöhnliche Entwicklung im Fußball. „Die Nationalmannschaft ist immer abhängig von Generationen. Manchmal gibt es keinen guten Stürmer oder Torhüter, dann hast du plötzlich zwei, drei gute auf einmal. Ich denke, bin allerdings auch nicht mehr so nah dran, dass Deutschland momentan nicht die beste Generation hat“, sagte der 71-Jährige anlässlich des Länderspiels zwischen Deutschland und den Niederlanden der Funke Mediengruppe.
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Bei den Weltmeisterschaften 2018 und 2022 war die Auswahl des Deutschen Fußball-Bundes (DFB) in der Gruppenphase gescheitert. Bei der Europameisterschaft vor drei Jahren war im Achtelfinale gegen England Schluss.
Laut van Marwijk, in der Bundesliga bei Borussia Dortmund (2004 bis 2006) und beim Hamburger SV (2013 bis 2014) beschäftigt, müsse man „sich eingestehen, nicht die allerbeste Mannschaft zu haben. Dann geht es darum, zu analysieren, zu schauen, dass man eine Spielweise findet, die zu Trainer und Spieler passt. Und ganz wichtig: den eingeschlagenen Weg beibehalten“. Ob man dann zwei, drei Spiele verliert, sei egal. „Das Problem ist nur, dass Publikum und Medien dies nur schwer akzeptieren. Das ist in Deutschland nicht anders als in den Niederlanden“, so van Marwijk.
Dennoch traut van Marwijk der deutschen Mannschaft eine erfolgreiche Europameisterschaft zu. „Es geht um Details und auch immer ein bisschen um Glück. Es kann gut sein, dass in diesem Prozess nun Toni Kroos oder Manuel Neuer die letzten Puzzlestücke sind, um wieder Erfolg zu haben“, sagte van Marwijk, der die Niederlande 2010 in Südafrika ins WM-Finale geführt hatte. Hier unterlag die Elftal mit 0:1 gegen Spanien. Nach dem Vorrunden-Aus bei der EM 2012 in Polen und der Ukraine trennte sich der Verband von van Marwijk.