Im Juli 2020 kam Thomas Meunier ablösefrei von Paris St. Germain zu Borussia Dortmund in die Fußball-Bundesliga. Damals als Rechtsverteidiger mit viel Champions-League-Erfahrung, der die Balance zwischen Offensive und Defensive auf der rechten Außenbahn herstellen sollte.
Dreieinhalb Jahre und 83 Pflichtspiele später, zog es Meunier vom BVB an den Bosporus zu Trabzonspor. Am 7. Februar vollzog der Belgier den Wechsel in die Türkei - wieder ohne Ablöse.
Nun sprach der 32-Jährige im Rahmen einer Pressekonferenz der belgischen Nationalmannschaft über seine Zeit im Ruhrpott. Vor allem eine gewisse Portion Unmut war dem Außenverteidiger anzumerken: "Dortmund hat mir gegenüber kommuniziert, obwohl ich auf dem Platz stand, dass mich die Rückkehr meines Konkurrenten nach seiner Verletzung wieder ins Abseits befördern würde."
Mit dem Konkurrenten meint Meunier Julian Ryerson, der seit seinem Wechsel von Union Berlin zur Stammkraft des BVB geworden ist. "Ich finde, da fehlt es ein bisschen an Neutralität und am Konkurrenzkampf", ergänzt Meunier.
In der Zeit der Innenbandverletzung von Ryerson bestritt Meunier alle sieben Bundesligaspiele (Dezember 2023 bis Februar 2024). Als die zeitnahe Rückkehr des etatmäßigen Rechtsverteidigers Ryerson bevorstand, wurde dem Belgier gegenüber klar kommuniziert, dass seine Zukunft nicht bei Schwarz-Gelb liegen würde.
Die Botschaft war klar: Wenn du eine andere Option findest: Nutze deine Chance
Thomas Meunier
"Die Botschaft war klar: Wenn du eine andere Option findest: Nutze deine Chance! Denn in Dortmund wird es kompliziert werden", erklärt der belgische Nationalspieler.
Er war mit dieser Entscheidung der BVB-Bosse wohl gar nicht einverstanden. Seine Leistungen im Trikot des BVB empfand der 32-Jährige demnach besser als die Verantwortlichen. Die Meinung sei ihm erlaubt, doch die Realität zeigte allerdings ein anderes Bild.
Meunier war nicht der Spieler, den sich Watzke und Co. ursprünglich vorgestellt haben. Statt defensiver Stabilität und dem nötigen Offensivdrang gab es häufig eher Fehlpässe, Probleme im Stellungsspiel und Flanken in Richtung Borsigplatz.
Klar, häufiger plagten ihn auch Verletzungen diverser Natur. Insgesamt verpasste der ehemalige Paris-Verteidiger 66 Partien durch kleine bis mittelschwere Rückschläge. Im Endeffekt war die Entscheidung, ihn gehen zu lassen, allerdings rein sportlich bedingt.
Meunier war nie der, den Borussia Dortmund hätte gebrauchen können. An die starken Auftritte aus seiner Zeit in Frankreich hat er nie anknüpfen können und bedenkt man die Leistungen von Ryerson im Dress des BVB, war der Vorzug des norwegischen Nationalspielers gegenüber Meunier die einzig logische Konsequenz.