Auf einer Sache bilden sie sich beim VfL Bochum inzwischen richtig was ein: Sie sind schwer zu schlagen. Und das bleibt auch nach dem Spiel am Samstagnachmittag bei Eintracht Frankfurt der Fall. Mit einem starken Auswärtsspiel holte die Mannschaft von Trainer Thomas Letsch beim Europapokal-Aspiranten einen vollkommenen verdienten Punkt beim 1:1 (1:1).
Doch zur Wahrheit gehörte auch an diesem Nachmittag wieder einmal: Es wäre mehr drin gewesen bei der Rückkehr von Takuma Asano in die Startelf. Bochum war die deutlich bessere Mannschaft - vor dem Tor aber wieder nicht abgeklärt genug. Asano ließ in der 59. Minute die beste Möglichkeit zum Sieg liegen.
Der Japaner war es auch, der die erste Chance des Spiels in der zehnten Minute hatte. Nach einem Bochumer Einwurf schickte der starke Moritz Broschinski, der seinen dritten Startelf-Einsatz in Folge rechtfertigte, den Japaner. Dieser legte an Frankfurts Keeper Jens Grahl vorbei, der kurzfristig für Nationaltorhüter Kevin Trapp einspringen musste, doch der Ball ging ins Aus.
Nur drei Minuten später tauchte der VfL in Person von Matus Bero erneut vor dem Tor der Hausherren auf. Doch wie schon in den vergangenen Wochen vergab er eine dicke Möglichkeit fast kläglich.
Broschinski gleicht Frankfurts Führung direkt aus
Besser machten es dann die Frankfurter in der 14. Minute: Mario Götze gewann den Ball im Mittelfeld gegen Broschinski und schickte Fares Chaibi auf dem rechten Flügel, der präzise in die Mitte in den Lauf von Omar Marmoush spielte. Dieser legte den Ball an VfL-Torwart Manuel Riemann vorbei, setzte nach und drückte Ball über die Linie. Dabei knallte er jedoch noch unsanft mit dem Pfosten zusammen. Das Tor feierte er dennoch.
Die Bochumer waren aber nicht geschockt, antworteten direkt. Broschinski setzte sich im Zentrum zunächst gegen Robin Koch mit einer Körpertäuschung durch, schloss ab und hatte dabei Glück, dass Willian Pacho den Ball abfälschte und Grahl im Frankfurter Kasten keine Chance hatte. Und der VfL setzte nach.
In der 27. Minute wurde Asano geschickt, der im Strafraum gut verzögerte und zurück auf den heraneilenden Kevin Stöger ablegte. Doch dieser verzog. Der VfL Bochum arbeitete vor allem in der ersten Halbzeit sehr engagiert gegen Ball, hatte deutlich mehr Torschüsse - ohne am Ende wirklich zwingend zu werden. Wie so häufig in den vergangenen Wochen. Zur Pause wäre eine Führung dennoch durchaus verdient gewesen.
Frankfurt mit großen Möglichkeiten - Asano lässt VfL-Chance liegen
Im zweiten Durchgang wurde Frankfurt dann aber besser, konnte sich häufiger aus dem starken Bochumer Pressing befreien. Schon nach 48 Minuten hätte die Eintracht durch Marmoush erneut in Führung gehen können, doch er schoss über das Tor von Riemann. Es war der Start für eine heiße Phase mit Torchancen auf beiden Seiten - die größten aber hatten die Hausherren. Nach einem Freistoß aus dem Halbfeld stand Pacho plötzlich frei vor Riemann, war davon aber wohl selbst überrascht und schoss neben das Tor (58.).
Im direkten Gegenzug ließ dann Asano eine Riesenchance zur Bochumer Führung liegen, nachdem Broschinski gut den Ball behauptet und ihn auf den Japaner durchsteckt hatte. Doch der Japaner verzog kläglich.
Wild wurde es in der 66. Minute. Erst war der VfL Bochum im Glück, dann konterte die Mannschaft von Letsch. Grahl war aber der Sieger gegen Asano und leitete den nächsten Frankfurter Angriff ein. Der gerade erst eingewechselte Neuzugang Hugo Ekitiké tauchte im Bochumer Strafraum auf und wollte noch einmal auf Chaibi ablegen. Bochum klärte aber mit vereinten Kräften.
Nur drei Minuten später vergab der Ex-Dortmunder Ansgar Knauff nach einer Flanke von Philipp Max freistehend vor Riemann kläglich.
Nach dieser für den VfL Bochum durchaus heiklen Phase fing sich die Mannschaft von Letsch wieder und Broschinski hatte in der 81. Minute die nächste VfL-Chance. Doch erneut war es Grahl, der den Einschlag verhinderte. Wenig später bekam Bero eine Flanke des eingewechselten Christopher Antwi-Adjei nicht unter Kontrolle.
So blieb es am Ende beim 1:1 - dem bereits zehnten (!) Unentschieden in dieser Saison, weil die Bochumer in der Schlussphase anders als zuletzt im Heimspiel gegen den FC Augsburg weiter aktiv verteidigten.