Der 1. FSV Mainz 05 präsentierte sich vor rund zwei Wochen knallhart und warf Anwar El Ghazi nach einem Social-Media-Post, in dem er sich nach den Anschlägen der Hamas auf Israel Pro-Palästina positionierte, raus. Nun ruderte der Bundesligist jedoch zurück.
In einer erneuten Pressemitteilung spricht der Verein nun lediglich von einer "Abmahnung". Die ursprüngliche Freistellung wird dagegen aufgehoben. "El Ghazi hat sich seitdem in mehreren Gesprächen mit dem Vereinsvorstand von seinem Post auf seinem Instagram-Kanal distanziert, den er selbst bereits nach wenigen Minuten wieder gelöscht hatte. Er bedauerte die Veröffentlichung des Beitrages und auch dessen negative Wirkung, gerade auch für den gesamten Verein", heißt es in der Mitteilung.
El Ghazi habe sich vom Terror "deutlich distanziert"
Weiter erklären die Mainzer: "Gegenüber dem Vorstand distanzierte sich El Ghazi in diesem Kontext auch deutlich von terroristischen Akten wie jenem der Hamas, der vor zwei Wochen zu einer erneuten Eskalation der Gewalt im Nahen Osten geführt hatte. Er betonte sein Mitgefühl mit den Opfern dieses Angriffs wie auch mit allen Opfern dieses Konflikts. Er verdeutlichte glaubhaft, dass er auch das Existenzrecht Israels nicht in Frage stellt."
Der Vorstand habe dem Spieler in Gesprächen klargemacht, dass der Klub "das Bekenntnis seiner Angestellten zum Wertekanon des Vereins voraussetzt. Dies impliziert eine besondere Verantwortung gegenüber dem Staat Israel und dem jüdischen Volk, welche sich aus der deutschen Geschichte, aber auch der Vereinsgeschichte mit seinem jüdischen Vereinsmitbegründer Eugen Salomon herleitet." Salomon war ab Oktober 1905 außerdem eine Zeit lang Erster Vorsitzender des Klubs. Im Jahr 1942 wurde er in das Konzentrationslager nach Auschwitz deportiert und kurze Zeit später ermordet.
El Ghazi habe sich jenem "Wertekanon" nun verschrieben und soll "zeitnah" das Training mit der Mannschaft wieder aufnehmen. Dass der Niederländer dem kriselnden Bundesliga-Schlusslicht (drei Punkte) durchaus eine Hilfe sein kann, deutete er in seinen ersten drei Kurzeinsätzen bereits an. Beim 2:2 gegen Mönchengladbach gelang dem 28-Jährigen, der unter anderem die Erfahrung von 73 Premier-League-Partien (15 Tore) mitbringt, seine erste Vorlage.