Borussia Dortmund hat das dritte Testspiel in der Vorbereitung beim Regionalligisten Rot-Weiß Erfurt 2:1 (0:1) gewonnen. 16.700 Zuschauerinnen und Zuschauer sahen lange einen schwachen BVB, obwohl viele Stars des Vizemeisters mitwirkten. Doch die Schwarz-Gelben drehten die Partie durch Treffer von Thorgan Hazard (80.) und Marius Wolf (86.).
Das Spiel war noch nicht angepfiffen, da beleidigten die Erfurter Fans den Klub, der an diesem Samstag zu Gast war, mit Worten, die hier nicht wiederholt werden sollen. Der Stadionsprecher griff ein, sagte, dass der BVB den Gastgebern mit diesem Spiel helfe, „da braucht es sowas nicht“. Applaus.
Dann ging es los und die Dortmunder Mannschaft sah schon wie eine aus, die so auch in den ersten Pflichtspielen auflaufen könnte, nachdem in den Testspielen zuvor einige U23-Spieler zum Einsatz gekommen waren, weil die Nationalspieler erst vor einer Woche mit der Vorbereitung begonnen haben. Sebastien Haller begann im Sturmzentrum, Ramy Bensebaini erlebte sein erstes Spiel im schwarz-gelben Trikot. Julian Brandt startete. Genauso Nico Schlotterbeck.
Und die Borussia wirkte zu Beginn konzentriert, zielstrebig. Brandt (6.) und Malen (11.) tasteten sich an das gegnerische Tor heran, bis plötzlich Erfurt konterte. Und wie.
Caniggia Elva leitete den Angriff nach einem Dortmunder Eckball ein und marschierte aus der eigenen Hälfte mit nach vorne. Die Absicherung in der Defensive der Borussen stimmte nicht. Salih Özcan verhinderte zunächst eine Flanke von Romarjo Hajrulla, schließlich brachte dieser den Ball aber doch in den Sechzehnmeterraum.
Bensebaini verpasste es, entscheidend zu klären, so bekam Elva die Chance, nach seinem langen Lauf nun selbst zu schießen. Und das tat er, durch die Beine von Torhüter Gregor Kobel flutschte der Ball ins Netz. Vor Freude präsentierte der Torschütze einen Flickflack; ein Tor gegen den Vizemeister schießt man als Regionalligist nun mal nicht alle Tage.
BVB fehlte es an Tempo, an Überraschungseffekten
Danach verlor Dortmund die Überzeugung, den Angriffen fehlte es an Tempo, an Überraschungseffekten. In der Pause veränderte Trainer Edin Terzic seine Mannschaft, brachte unter anderem Neuzugang Felix Nmecha, auch für ihn war es das erste Spiel.
Die größte Chance auf den Ausgleich bot sich zunächst dem ebenfalls eingewechselten Youssoufa Moukoko, sein Schuss wurde im letzten Moment abgeblockt (55.). Ein Freistoß von Marco Reus senkte sich nur knapp über das Tor (58.). Die Fans feierten den ehemaligen Kapitän, in diesem Sommer hat er sein Amt abgegeben, mit Sprechchören. In der 65. Minute verließ der 34-Jährige den Platz für Ole Pohlmann.
BVB-Verteidiger Mats Hummels schüttelte immer öfter den Kopf, dem Verteidiger gefiel die Darbietung seiner Mannschaft überhaupt nicht. Aber: In der 80. Minute fiel doch noch der Ausgleich. Moukoko passte von der rechten Seite in den Sechzehnmeterraum, Thorgan Hazard hielt den linken Fuß in die Flanke und traf. Wenige Augenblicke später drehte Marius Wolf das Spiel (86.).
Den Erfurtern mangelte es an Klasse, um die Räume, die sich ihnen boten, auszunutzen. Am Montag fliegt Borussia Dortmund in die USA, es bleibt viel Arbeit für den BVB.