Bestenfalls sollte der Kader zum Start in die Vorbereitung stehen. Da waren sich alle Verantwortlichen des VfL Bochum nach dem erfolgreichen Klassenerhalt in der Fußball-Bundesliga einig. Zu präsent sind die Erinnerungen an den Sommer 2022.
Damals kamen die Verpflichtungen Häppchenweise, was auch ein Grund für den miserablen Saisonstart gewesen sein dürfte. Dieses Jahr steht beim VfL zum Trainingsstart am Mittwoch (5. Juli) zumindest ein Gerüst. Veränderungen sowohl bei Zu- als auch Abgängen soll es aber noch geben. Vom 23. bis zum 30. Juli geht es dann ins Trainingslager nach Südtirol.
Mit an Bord wird dann auch ein neuer Co-Trainer sein. Das erfuhr die WAZ-Redaktion und wurde später am Dienstagabend vom VfL bestätigt. Chef-Trainer Thomas Letsch bekommt Unterstützung von einem ehemaligen Bundesliga-Profi.
158-facher Bundesligaspieler und Klinsmann-Assistent
Ab sofort ergänzt Markus Feldhoff das Bochumer Trainerteam. Damit reagiert Bochum auf die Entscheidung von Co-Trainer Frank Heinemann, seine Tätigkeit im bisherigem Umfang nicht mehr ausüben zu wollen. "'Funny' ist ein VfL-Urgestein mit einem großen blau-weißen Herz", sagt Marc Lettau, Bochums Technischer Direktor.
"Nach knapp vier Jahrzehnten im Profifußball möchte er ein wenig kürzertreten, was verständlich ist. Wir sind derzeit in Gesprächen, welche Möglichkeiten sich ihm eröffnen, im sportlichen Umfeld des Lizenzspielerkaders weiterhin tätig zu sein." An seiner Stelle werde Feldhoff bei Trainingsarbeit, Analyse, Matchvorbereitung und am Spieltag unterstützen. Der unterschriebene Vertrag läuft für zwei Jahre bis zum 30. Juni 2025.
"Als Kind des Ruhrgebiets hat mich der VfL Bochum immer begleitet, zumeist als Gegner", sagt Feldhoff. "Was hier in den vergangenen Jahren geleistet wurde, ist großartig. Ich habe den VfL Bochum immer als Mitglied der Bundesliga wahrgenommen und freue mich nun darauf, meinen Teil dazu beitragen zu können, dass das auch so bleibt." Zuletzt war der 48-Jährige Chef-Trainer beim VfL Osnabrück. Davor assistierte er bei mehreren Vereinen, unter anderem SC Paderborn, Werder Bremen und FC Ingoldstadt. Von November 2019 bis April 2020 war er Co-Trainer von Jürgen Klinsmann bei Hertha BSC.
In seiner Spieler-Laufbahn kam er auf 158 Spiele in der Bundesliga (25 Tore), 77 davon für Bayer Leverkusen. Weitere Stationen waren im Oberhaus KFC Uerdingen, Borussia Mönchengladbach und VfL Wolfsburg. In der 2. Bundesliga lief er außerdem für den VfL Osnabrück auf. 2008 hing er bei der SSVg. Velbert die Fußballschuhe endgültig an den Nagel.
Lettau bezeichnet Feldhoff in der Vereinsmitteilung als "Experten, der im Anschluss an eine langjährige Profikarriere nahtlos den Übergang zum Trainer geschafft hat. Markus weiß um die Anforderungen seines Jobprofils und wird unser Trainerteam optimal ergänzen."
Bereits zuvor hatte die WAZ gemeldet, dass Björn Kadlubowski zum VfL stoßen werde. Offiziell bekanntgegeben wurde es von Bochumer Seite aber noch nicht. Kadlubowski ist Reha- und Athletiktrainer, studierter Sportwissenschaftler und kommt von Arminia Bielefeld. Parallel arbeitet er als Dozent an der Deutschen Sporthochschule in Köln, dazu ist er Doktorand an der Universität Wien.