Hertha BSC kassierte am Freitagabend einen bitteren Rückschlag im Abstiegskampf. Der Tabellenletzte der Bundesliga verlor im mit 50.000 Zuschauern ausverkauften Rhein-Energie-Stadion 2:5 (2:3) beim 1. FC Köln.
Es war eine wilde, abwechslungsreiche und mitreißende Partie. Die Berliner gerieten früh mit 0:1 in Rückstand, konnten das Spiel sogar drehen, aber zwei Gegentore binnen vier Minuten besorgten dann doch die Halbzeitführung für die Kölner. Nach dem Pausentee legten Timo Hübers und Denis Huseinbasic noch zwei weitere Treffer nach.
Besonders ernüchternd für die Hertha: Oliver Cristensen, Torwart der Gäste, war trotz der fünf Gegentore der beste Berliner und verhinderte eine noch weitaus höhere Niederlagen durch zehn Paraden. Dazu traf Köln mehrfach das Aluminium.
Der Rückstand auf den Relegationsplatz beträgt weiterhin drei Punkte, aber der VfL Bochum (gegen Augsburg) und VfB Stuttgart (gegen Leverkusen) sind an diesem Spieltag noch im Einsatz. Klar ist: Will Hertha die allerletzte Chance auf den Klassenerhalt wahren, muss die Elf von Coach Pal Dardai am kommenden Wochenende (20. Mai, 15.30 Uhr) das Heimspiel gegen den VfL Bochum gewinnen und auf Patzer der anderen Konkurrenten spekulieren.
Nach der deutlichen Niederlage in Köln war die Enttäuschung bei allen Verantwortlichen der "Alten Dame" spürbar. "Defensiv war das gar nichts. Gefühlt hat Köln in der ersten Halbzeit 30 Flanken geschlagen, das ist unmöglich. Denn wir waren darauf vorbereitet. Vielleicht war es aber auch mein Fehler, dass wir uns zu wenig auf die Defensive konzentriert haben", erklärte Dardai im anschließenden Interview mit DAZN.
Nach der Halbzeit hat uns Köln überrannt. Wir müssen hoffen, dass Bochum und Stuttgart am Wochenende verlieren. Wenn das nicht eintrifft, dann wird es sehr schwer. Das muss man so ehrlich sagen.
Niederlechner.
Hertha-Stürmer Florian Niederlechner nahm nach der bedenklichen Leistung im Abstiegskampf kein Blatt vor den Mund: "Katastrophe! Es war ein gebrauchter Tag und eine hochverdiente Niederlage – ein absolutes Scheiß-Gefühl. Ich hatte nach dem 2:1 für uns das Gefühl, dass wir das Spiel ziehen, aber der Doppelschlag von Köln kurz vor der Halbzeit war schon ein Knackpunkt. Nach der Halbzeit hat uns Köln überrannt. Wir müssen hoffen, dass Bochum und Stuttgart am Wochenende verlieren. Wenn das nicht eintrifft, dann wird es sehr schwer. Das muss man so ehrlich sagen." Wahre Worte des 32-Jährigen.