Der VfL Bochum hat am 31. Spieltag nach einer enttäuschenden ersten Halbzeit mit 0:2 (0:1) bei Borussia Mönchengladbach verloren. Drei Spieltage vor Schluss steht die Mannschaft von Trainer Thomas Letsch wieder auf einem direkten Abstiegsplatz.
Unter der Woche hatte der 54-Jährige noch geschwärmt, keine personellen Ausfälle zu haben. Am Samstagnachmittag fehlten kurzfristig dann gleich vier Spieler. Kevin Stöger und Moritz Broschinski waren krank, Gerrit Holtmann hatte Knieprobleme. Kurz vor Anpfiff fiel auch noch Patrick Osterhage aus.
Die Partie kam nur langsam aus den Startlöchern. Beide Mannschaften versuchten es mit langen Bällen, denen es aber noch an Präzision fehlte. Den ersten Torschuss durch Florian Neuhaus parierte Manuel Riemann stark, einen Leichtsinnsfehler von Danilo Soares im eigenen Strafraum klärte der Linksverteidiger selbst in höchster Not (21.). Leichte Torannäherungen für den VfL hatten Takuma Asano (22.) und Anthony Losilla (24.).
Ansonsten übernahm Gladbach immer mehr die Spielkontrolle. Bochum war oft einen Schritt zu spät und bekam keinen Druck auf den Ball. Ramy Bensebaini wurde bei seiner Flanke zu viel Zeit gelassen, Soares vergaß Jonas Hofmann in seinem Rücken, der Riemann keine Chance ließ - 0:1 (35.).
Der Rückstand verunsicherte die Bochumer spürbar. Ein Riemann-Abschlag kam postwendend zurück und landete zum Glück für den VfL-Schlussmann nur auf der Latte (39.). Kurz vor der Pause Pech für die Gäste: Der einzige Schuss auf das Gladbacher Tor von Keven Schlotterbeck landete direkt auf der Brust von BMG-Keeper Jonas Omlin (42.).
VfL: Riemann - Gamboa (Janko, 46.), Ordets, Schlotterbeck, Soares (Stafylidis, 46.) - Losilla (Ganvoula, 80.), Masovic (Kunde, 69.) - Asano, Zoller (Förster, 63.), Antwi-Adjei - Hofmann.
Tore: 1:0 Hofmann (35.), 2:0 Stindl (90.)
Gelbe Karten: Hofmann (41.) / Stafylidis (85.)
Schiedsrichter: Robert Schröder
Zuschauer: 53.797
Zur Halbzeit besetzte Letsch beide Außenverteidigerpositionen neu. Bochum wurde deutlich aktiver, lief hoch an und setzte Gladbach im Spielaufbau früh unter Druck. Spielerisch gelang dem VfL zwar weiterhin wenig, gefährlich wurde es aber immer bei langen Einwürfen von Christopher Antwi-Adjei.
In der 59. Minute hatte Philipp Hofmann die größte Chance zum Ausgleich auf dem Kopf. Omlin war geschlagen, doch der Ball klatschte nur an die Latte. Kurz darauf rutschte der Ball nach Einwurf Antwi-Adjei durch, Losilla fehlte eine Schuhgröße zum 1:1 (65.).
Es folgte eine hektische Phase, in der beide Mannschaften zu überhastet agierten und so gute Möglichkeiten verstreichen ließen. Richtung Schlussviertelstunde bekamen die Gastgeber wieder Übergewicht. Bochum musste viel hinterherlaufen und schaffte es nicht, die eigenen Kontermöglichkeiten zu Ende zu spielen.
Doch auch Gladbach ging zu leichtfertig mit den sich bietenden Räumen um und ließ Bochum so bis zum Schluss hoffen. Eine abgefälschte Hereingabe von Asano war aber das höchste an VfL-Gefühlen (82.). Erst Lars Stindl machte in der Nachspielzeit den Deckel drauf (90.).