Vor dem richtungsweisenden Kellerduell gegen Hertha BSC stand beim FC Schalke 04 vor allem die Personalie Moritz Jenz im Fokus. Der Winter-Zugang wurde eng mit dem zwischenzeitlichen Aufschwung der Königsblauen verknüpft. In den vergangenen beiden Partien musste der 23 Jahre alte Abwehrchef verletzungsbedingt passen - und Schalke verlor beide Spiele.
Auf der Pressekonferenz vor dem Fluchtlicht-Kracher in der eigenen Arena (20.30 Uhr, RS-Liveticker) wartete Cheftrainer Thomas Reis mit erfreulichen Neuigkeiten aus Sicht der Gelsenkirchener auf. Jenz sei einsatzfähig, sagte der 49-Jährige. "Ich will ihm keine hundertprozentige Einsatzgarantie geben. Aber wir sind viel weiter als letzte Woche. Er macht einen sehr guten Eindruck."
Und generell sehe es "gut aus im Kader", erklärte Reis weiter. "Wir haben 25 Feldspieler im Kader, so dass ich endlich mal Entscheidungen treffen kann."
Gegen Hertha, einen Punkt und einen Platz über Schlusslicht Schalke in der Tabelle angesiedelt, stehen die Knappen unter Druck. Bei einer Niederlage drohen sie, den Anschluss im Kampf um den Klassenerhalt zu verpassen. Von einem vorzeitigen Finale will Reis aber nichts wissen. "Der Begriff passt mir nicht. Natürlich ist es ein wichtiges Spiel, wir haben die Chance, vorübergehend auf den Relegationsplatz zu klettern. Aber danach stehen noch sechs weitere Aufgabe an."
Während der Gegner aus Berlin seit fünf Partien sieglos ist, wartet Schalke seit drei Spielen auf einen Erfolg. Zuletzt gab es das enttäuschende 0:2 bei der TSG Hoffenheim. "Wir haben einiges analysiert, sind etwas härter mit uns ins Gericht gegangen. Da habe ich mich selbst mit einbezogen", sagt der S04-Coach im Rückblick. "Die Mannschaft war sehr selbstkritisch. Es war eindeutig, dass wir einiges vermissen lassen haben, was uns die Wochen zuvor ausgezeichnet hat."
Als großes Manko gilt derzeit die Harmlosigkeit der Offensive. Schalke erzielte nur einen Treffer in den vergangenen drei Begegnungen. Stürmer Michael Frey blieb gegen Hoffenheim auch in seinem neunten Startelf-Einsatz ohne Treffer.
Ob er gegen Hertha vom am Saisonende scheidenden Aufstiegshelden Simon Terodde aus der Anfangsformation verdrängt werden könnte? "Simon ist immer ein Thema für die Startelf", sagte Reis. "Wir wissen, dass wir wenig Tore erzielt haben und ich spiele schon auch mit dem Gedanken, ihn mal wieder von Anfang an zu bringen, weil er sich im Training immer wieder beweist."