Bundesliga-Abstiegskandidat FC Schalke 04 hat das 2:2 im Revierderby gegen Borussia Dortmund am Samstag gefeiert wie einen Sieg - "die Nummer 1 im Pott sind wird", sangen die Fans.
Und zu jedem Derbyerfolg gehört auch ein Held. Marius Bülter darf sich berechtigte Hoffnungen auf den Titel "Derbyheld" machen. In der 50. Minute brachte er Schalke mit seinem Tor zum 1:1 wieder ran. Den Treffer von Kenan Karaman (79.) zum 2:2, der die Schalker Arena endgültig zum Beben brachte, hatte er vorbereitet.
Seit sieben Spielen ist der Tabellenvorletzte Schalke 04 inzwischen ungeschlagen - zuletzt gelang schon ein 2:0 im kleinen Revierderby beim VfL Bochum. "Wenn man zweimal zurückliegt und so wieder zurückkommt, dann fühlt sich das schon gut an", sagte Bülter gegenüber "Sky" nach dem 2:2 gegen den Titelkandidaten Borussia Dortmund: "Die Zuschauer haben uns unglaublich gepusht. Aber wir haben nach den letzten Wochen auch das Selbstvertrauen, dass wir immer zurückkommen können."
Zu seinem eigenen Treffer sagte er: "Es war sicher nicht das schönste, sondern eher ein einfaches. Aber es war ein schönes Gefühl, im Derby zu treffen - es war ein sehr besonderes Tor."
Nicht nur sein Tor, auch das, was im Anschluss geschah, bedeutet einen besonderen Eintrag in der langen Derbygeschichte. Denn als Bülter links am Tor vorbei zum Jubeln abdrehte, stolperte er in ordentlichem Tempo über eine Kamerastange, die gerade genau hinter der Linie platziert war.
"Ich war schon überrascht, dass das Ding da steht", sagte Bülter und konnte auch deshalb darüber lachen, weil nichts Schlimmeres passiert war: "Zum Glück habe ich mich nicht verletzt. Schmerzen habe ich in dem Moment aber keine gespürt. Ich glaube, ich habe das ganz gut gelöst. Das sieht natürlich lustig aus." Als Bülter die Stange sah, versuchte er noch drüber zu springen, er blieb aber hängen und kam doch kurz zu Fall, ehe er seiner Freude ungebremst freien Lauf lassen konnte.