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RS-Kommentar: Im Fall Rafinha gibt es nur Verlierer
Müller machtlos

RS-Kommentar: Im Fall Rafinha gibt es nur Verlierer
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Ein Spieler macht, was er will, und sein Verein zieht vor Gericht. Im Fall Rafinha gegen den FC Schalke ist trotz des momentan völlig offenen Ausgangs eins schon jetzt klar:

Am Ende gibt es nur Verlierer. Erhält der Club vor dem obersten Sportgericht CAS Recht, hat er zwar den unnötigen Kleinkrieg gegen seinen Angestellten formal gewonnen, doch was er davon hat, wird sich erst noch zeigen. Muss Rafinha, sagen wir mal Anfang nächster Woche, seinen Traum von Olympia begraben und nach Deutschland zurückkehren, hat er seinen Stempel als Verräter erst einmal weg. Solche Leute sind auf Schalke nicht gern gesehen, viele Spieler waren da schon wegen deutlich geringerer Vergehen beim Publikum unten durch.

Sollte der Club den 22-Jährigen neben der empfindlichen Geldstrafe zunächst für die ersten Spiele auf die Tribüne setzen, nähme er die Schwächung der Mannschaft in Kauf. Gerade angesichts der Qualifikation für die Champions League wäre dieses Vorgehen riskant, Trainer Fred Rutten und Manager Andreas Müller würde man im Falle des Scheitern doch immer vorwerfen, dass es mit Rafinha ja ganz anders gelaufen wäre.

Es ist auch die Frage, ob sich Rafinha eine harte Behandlung gefallen lässt, denn der Jungnationalspieler, der über den Weg der Olympia-Auswahl in die große „Selecao“ durchstarten will, kennt schließlich seinen Marktwert. War da nicht mal was mit dem FC Liverpool? Mit einem Kicker wie Rafinha lässt sich richtig Geld machen, das wissen seine Berater nur zu gut und ein Vertrag kann schließlich gegen die richtige Gebühr aufgelöst werden.

Bei einer halbseidenen Begnadigung hingegen wäre weiteren Alleingängen der nicht wirklich für ihre Disziplin bekannten Truppe Tür und Tor geöffnet. So ist doch schon heute abzusehen, dass der nächste im Winter ein paar Tage länger im Urlaub bleibt, wenn er weiß, dass er es sich erlauben kann. Ob der CAS nun im Sinne der Schalker entscheidet oder nicht, der Spieler am 28. Juli oder vier Wochen später nach Gelsenkirchen zurückkehrt, ist für das ihn dort empfangene Klima fast schon egal. Rafinha ist stigmatisiert, der Schandfleck des Vertragsbruchs, der offenen Konfrontation mit seinem Arbeitgeber, bleibt.

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