Nach zehn Bundesliga-Spieltagen belegt der FC Schalke 04 den vorletzten Tabellenplatz. In einer anderen Hinsicht bilden die Königsblauen sogar das Schlusslicht der Liga - nämlich wenn es um die Erzeugung von Plastikmüll durch Einweg-Becher geht. Als einziger Bundesligist hat Schalke noch kein Mehrwegsystem in seiner Arena etabliert.
Das soll sich bald ändern: Ab 2023 will der Revierklub auf ein Pfandsystem umstellen. Das hat auch einen gesetzlichen Hintergrund. Denn neue Regelungen im Verpackungsgesetz der Bundesregierung sehen vor, dass Gastronomen ab dem kommenden Jahr eine Mehrweg-Alternative zu Einwegbehältern für Speisen und Getränke anbieten.
"Die bevorstehende Gesetzesänderung ab dem 1.1.2023 ist uns seit einigen Wochen bekannt - seitdem bereiten wir uns auf die Umstellung auf ein Mehrwegsystem vor", sagte Alina Bolous aus der Schalker Kommunikationsabteilung dieser Zeitung.
Für das bisherige Festhalten an Einwegbechern musste Schalke bereits eine Menge Kritik von der Deutschen Umwelthilfe (DUH) einstecken. Zuletzt startete die Organisation sogar eine Petition für den sofortigen Umstieg auf Mehrweg. Prominente Unterstützung erhielt die Initiative vom früheren S04-Profi Yves Eigenrauch. "Ich bin emotional noch immer sehr eng mit Schalke verbunden und kann nicht verstehen, warum der Verein weiter auf Wegwerfbecher und Einweg-Plastikflaschen setzt", sagte Eigenrauch, der 274-mal für die Knappen spielte.
Dass Schalke sein System im neuen Jahr umstellt, hänge aber nicht mit der Petition der Umwelthilfe zusammen, betonte Bolous: "Die DUH weiß, dass wir das Thema entsprechend bearbeiten. Deshalb ist die Petition aus unserer Sicht nicht nötig gewesen."