Deutschlands Rekordnationalspieler Lothar Matthäus hat sich nach der 0:2-Niederlage von Borussia Dortmund im Spitzenspiel der Fußball-Bundesliga beim Tabellenführer Union Berlin BVB-Abwehrchef Mats Hummels vorgeknöpft. Der 61-Jährige attackierte den Weltmeister von 2014 in seiner Sky-Kolumne „So sehe ich das“: Wäre Matthäus Spieler des BVB, würde ihm die „permanente Kritik“ von Hummels „langsam, aber sicher auf die Nerven gehen“.
Matthäus betonte: „Ich mag diesen Spieler und Menschen sehr gerne und respektiere ihn total. Er ist nach wie vor ein großartiger Fußballer, und ich schaue ihm gerne zu.“ Allerdings sagt der 150-malige Nationalspieler und Weltmeister von 1990 auch über Hummels: „Sich Woche für Woche hinzustellen oder Social-Media-Posts abzusetzen und Mannschaftskollegen ständig zu kritisieren, geht irgendwann nach hinten los.“
Hummels kritisiert BVB-Mitspieler nach 1:1 in der Champions League
Hummels hatte nach dem 1:1 gegen den FC Sevilla in der Champions League und der dadurch verpassten vorzeitigen Qualifikation für das Achtelfinale wenig schmeichelhaft über sich und seine Kollegen gesagt: „Wir hatten nicht genug Spielintelligenz. Fußball ist eigentlich ein sehr einfaches Spiel, aber wir machen es immer selbst kompliziert.“ Der 33-Jährige hatte kritisiert: „Es muss aus manchen Köpfen raus, dass Fußball sexy sein muss, dass erfolgreicher Fußball nicht Hacke, Spitze, eins, zwei, drei aus fünf Metern ist, sondern dass ein Spieler immer das Richtige macht und nicht das Besondere.“
Matthäus befürchtet hierbei Folgen für Hummels im Mannschaftskreis: „Das wird in der Kabine nicht gut ankommen, denn die Mitspieler fragen sich dann schon auch, ob Mats selbst Woche für Woche Top-Leistungen abliefert oder nicht auch ab und zu mal einen Fehler macht. Ich finde, dass sich der Trainer oder vielleicht auch mal ein Matthias Sammer Hummels zur Seite nehmen sollte, um mit ihm darüber zu sprechen.“
Matthäus: Auch Hummels muss das 0:2 des BVB bei Union Berlin zu denken geben
Gleichwohl sei Mats Hummels ein Spieler, dem er aufweckende Reden zugesteht, erklärt Lothar Matthäus: „Hummels kann und muss selbstverständlich als Führungsspieler hin und wieder den Finger in die Wunder legen und auch öffentlich die Dinge klar ansprechen.“ Auch ihm müsse jedoch zu denken geben, wenn der BVB „gespickt mit Nationalspielern gegen Union Berlin klar und deutlich 0:2 verliert und der Abstand zur Spitze immer größer wird.“