So hatte sich Thomas Letsch seine Premiere als Trainer des VfL Bochum nicht gewünscht. Beim Bundesliga-Spiel bei RB Leipzig gab es mit dem 0:4 eine schallende Ohrfeige.
Wenig bis gar nichts stimmte bei seiner Mannschaft. Das soll sich am Samstag (15:30 Uhr) ändern, wenn Letsch bei seinem ersten Heimspiel mit dem VfL Eintracht Frankfurt empfängt.
Zwar ist die Tabellensituation derzeit mehr als bedrohlich, doch der Coach will sich die Vorfreude auf die ersten 90 Minuten im Ruhrstadion nicht nehmen lassen. "Ich verspüre eine absolute Vorfreude. Wir können die Lage nicht ändern, ich freue mich riesig auf das Spiel. Natürlich wäre es generell angenehmer wenn wir 24 statt nur einen Punkt hätten."
Und mit Blick auf den einen Zähler legt der Coach dann auch den Finger schonungslos in die Wunde. Das hat er nach dem 0:4 getan, das macht er jetzt. Damit möchte er seinem Team helfen. "Es nützt ja nichts, wenn Dinge beschönigt werden. Wir haben uns alle etwas vorgenommen, auch ich als Trainer. Wenn dann so eine Partie folgt, bringt es ja nichts, wenn wir um den heißen Brei reden. Das war einfach schlecht."
Die Aufarbeitung dieser Leistung gab es unter der Woche, nun stehen die 90 Minuten gegen Frankfurt an. Und Letsch macht klar, was er am Samstag sehen will - ab 15:30 Uhr: "Jetzt ist es wichtig, dass wir von der ersten Minute an Feuer reinbringen. Wir dürfen nicht passiv sein wie in Leipzig, wir müssen die Zuschauer hinter uns bringen. Wir haben tolle Fans, die werden uns auch weiter unterstützen, aber es kann ja nur so sein, dass die Funken von uns auf die Zuschauer übergehen. Und das geht nur, wenn wir von Beginn an Vollgas gaben."
Neben der bedingungslosen Bereitschaft, sich in jeden Zweikampf zu werfen, will der Coach auch sehen, dass seine Mannschaft verbal das abruft, was nötig ist, um in der Bundesliga Spiele zu gewinnen. "Das war einer der Punkte, die mir nicht gefallen haben, wobei ich in Leipzig einige Dinge vermisst habe. Es ist wichtig zu reden, sich zu unterstützen. Wenn ein Spieler überspielt wird, muss der zweite da sein. So etwas geht nur, wenn wir als Mannschaft gemeinsam agieren. Das ist mir wichtig, das fordere ich ein. Wir müssen uns helfen, positiv coachen."
Und dann kann man auch Teams mit einer höheren Qualität besiegen, dann kann man auch Ausfälle kompensieren. Wie den von Kevin Stöger (Corona), der der Mannschaft sehr weh tut. Letsch: "Er ist der Spieler, der in dem Bereich hinter den Spitzen eine Qualität hat, die uns nun abgeht. Direkt zu ersetzen ist er schwierig, wir müssen das als Kollektiv auffangen. Wir haben Jungs, die das ähnlich spielen können." mit gp