Der FC Schalke 04 hat am Donnerstagabend sein Testspiel beim FC Gütersloh durch Tore von Danny Latza (25.) und Simon Terodde (76., 85.) vor 2753 Zuschauern mit 3:0 gewonnen. Das Ergebnis gegen den Oberligisten wurde allerdings erst in den letzten Minuten deutlich. Über weite Teile des Spiels wussten die Schalker mit dem Ballbesitz zu wenig anzufangen.
Auch S04-Legende Olaf Thon schaute sich zusammen mit Klaus Fischer das Spiel im Stadion im Heidewald an. Die Halbzeit nutzte er für eine Analyse zum Saisonstart der Königsblauen. „Punktemäßig hätten es mehr sein können“, sagte Thon. „Wichtig war auf jeden Fall der Sieg gegen Bochum. Und man hat auch gesehen, dass man in Dortmund, was die Deckung betrifft, gut mitgehalten hat.“ Doch jetzt kämen die wichtigen Spiele nach der Länderspielpause, die Sechs-Punkte-Spiele gegen Mannschaften wie den FC Augsburg. „Dort zu punkten ist der Schlüssel, um in der Liga zu bleiben“, erkläre Thon.
Ob Schalke dauerhaft in der Bundesliga mithalten kann, da sei er sich noch nicht sicher. “Das wird sich alles zeigen. Ich glaube es wäre zu früh nach dem siebten Spieltag zu beurteilen, ob es in die eine oder andere Richtung geht. Aber alle Verantwortlichen haben gesagt: Doch, es geht in eine Richtung und die heißt, den Abstieg zu vermeiden.“
Besonders eine Sache bereite ihm aber Sorgen: Der wenige Ballbesitz in den bisherigen Spielen. „Das ist ja auch bisher die Spielweise, dass man wenig Ballbesitz hat", meinte Thon. Bei Spielen wie im Derby beim BVB sei das auch vielleicht in Ordnung. Aber man könne so nicht durch die ganze Saison gehen. “Der Trainer wird schon die richtige Entscheidung treffen, welche taktische Ausrichtung er wählt, auch weil der Gegner vielleicht in Dortmund zu stark war. Aber, was die ganzen Spiele betrifft, müssen wir dahin kommen, mehr Ballbesitz zu haben, als der Gegner.“
S04 müsste aktiver werden. „Das wünsche ich mir für das nächste Heimspiel gegen Augsburg, dass wir das Spiel in die Hand nehmen und versuchen, die Gegner in deren Hälfte unter Druck zu setzen, um dann die Stärken unserer Spieler wie Terodde und Polter zum Tragen zu bringen.“ Thon mahnt: „Man kann auch mal wenig Ballbesitz haben und gewinnen. Aber auf Dauer muss man schon an die 50 Prozent rankommen.“