Es ist keine leichte Zeit für Thomas Reis, Trainer des VfL Bochum. Nach dem Aufstieg und dem folgenden Klassenerhalt läuft es zum ersten Mal über einen längeren Zeitraum nicht bei den Bochumern.
Nach fünf Startpleiten in Serie muss der VfL nun ausgerechnet zum FC Schalke, der auch noch kein Spiel gewann und offenbar im Sommer um Reis buhlte.
Nun muss der Ex-Profi ausgerechnet in Gelsenkirchen das Ruder rumreißen. Personell gibt es gute und schlechte Nachrichten. Danil Soares, der bisher noch keine Minute auf dem Platz stand, konnte das gesamte Programm mitmachen. Es besteht sogar die Hoffnung auf einen Kaderplatz auf Schalke. Reis: "Ich hoffe, dass die Einheiten dazu führen, dass er einsatzfähig ist. Ich schließe auch nicht aus, dass es bis Samstag reicht, auch wenn er nicht bei 100 Prozent sein kann."
VfL Bochum hatte vor einem Jahr mehr Verletzungen als aktuell
Genau wie Jannes Horn, dem große Teile der Vorbereitung fehlen, zumal er sich dann kurz nach seinem VfL-Wechsel verletzte. Jetzt ist er spielfähig und könnte auf der linken Abwehrseite beginnen. Fehlen werden allerdings Jacek Goralski und Dominique Heintz, beide fallen mit Muskelblessuren aus.
Stürmer Lys Mousset, den der VfL auch sehr spät verpflichtete, "kommt langsam", wie Reis mitteilte. Mit Blick auf seinen Kader gab er zu Protokoll: "Die Schwierigkeit war, dass Spieler mit unterschiedlichen Fitnesszuständen kamen. Das ist nicht einfach, weil das eine gewisse Zeit dauert, bis alle richtig fit sind."
Und auch wenn es den Anschein macht, als seien derzeit sehr viele Ausfälle beim VfL zu beobachten, erklärt Reis: "Wir analysieren die Verletzungen, zum selben Zeitpunkt vor einem Jahr hatten wir mehr Ausfälle, da fiel das vielleicht nicht so auf. Wir machen uns auch Gedanken und vergleichen, da haben wir gemerkt, dass es so war. Meistens sind es unterschiedliche Faktoren, die sammeln wir, um uns vielleicht noch besser vorzubereiten. Ich dachte auch, es seien derzeit mehr als letzte Saison. Aber in der Summe hatten wir vor einem Jahr mehr Verletzungen."
Aktuell betreffen die Ausfälle vor allem die Defensive. Mit Blick auf die 90 Minuten gegen Schalke sagt der Coach: "Wir wollen jetzt das Derby nutzen, um erfolgreich zu sein und die ersten Punkte zu holen. Man merkt, dass der eine oder andere noch etwas verunsichert ist und nicht das adaptiert hat, was wir wollen. Wir versuchen, da alle Stück für Stück durch Gespräche hinzubringen. Das ist ein Prozess, der leider noch etwas andauert. Der wird auch Samstag nicht abgeschlossen sein. Aber ich fand gegen Freiburg und Bremen haben wir deutlich mehr gesehen, jetzt sollen Punkte gegen Schalke her."