Bernd Schröder hatte es im Interview mit der WAZ schon vor zwei Wochen angekündigt. "Ich persönlich glaube, dass das Engagement von Vivawest ein langfristiges werden wird. Aber auf einer anderen Ebene, nicht auf der höchsten", sagte der Vorstands-Chef des FC Schalke 04 über die künftige Zusammenarbeit mit Vivawest. Das Gelsenkirchener Wohnungsunternehmen hatte nach dem russischen Angriff auf die Ukraine Staatskonzern Gazprom als Schalker Trikotsponsor abgelöst. Schon damals aber war klar: Vivawest soll nur übergangsweise auf den Leibchen der Königsblauen stehen.
Am Mittwochmorgen hat Schalke den Deal offiziell gemacht. Vivawest wird Premium-Partner des Bundesliga-Aufsteigers. "Vivawest hat uns in einer herausfordernden Zeit unter die Arme gegriffen und mit uns gemeinsam den Kraftakt geschafft, wieder in die Bundesliga zurückzukehren. Das wird uns für immer miteinander verbinden. Nun blicken wir mit viel Vorfreude auf weitere gemeinsame Projekte und sind stolz, einen solch starken Partner an unserer Seite zu haben", ließ sich Schröder in der Vereinsmitteilung zitieren. Zu der Partnerschaft gehört laut Klub "Bandenpräsenz an Spieltagen, Rechtepakete für Präsenz auf den digitalen Kanälen des S04 und Aktivitäten im Bereich der Knappenschmiede". Zu den finanziellen Konditionen machte der Klub keine Angaben.
Schalke setzt bei Sponsoring auf drei Säulen
Auf Schalkes Trikots steht in der kommenden Saison der Schriftzug von "MeinAuto.de". Bei dem Unternehmen handelt es sich um ein 2007 gegründetes Preisvergleichs-Portal für Neuwagen. Es unterhält nach eigenen Angaben 190 Mitarbeiter an sechs Standorten. Unternehmen aus dieser Branche kooperieren auch mit anderen Bundesliga-Klubs wie Hertha BSC und SC Freiburg.
Vor dem russischen Angriff auf die Ukraine war noch Gazprom omnipräsent auf Schalke. Der Schriftzug stand auf Trikots, Trainingskleidung und Banden in der Arena. Nun teilen die Schalker das Rechtepaket auf. Trainingskit-Sponsor ist die Hotelvermittlung HRS. Nur für die Knappenschmiede sucht Schalke noch. Die Summe, die Gazprom für die Bundesliga gezahlt hätte, wird Schalke selbst addiert durch die drei neuen Hauptsponsoren wohl nicht erzielen können, erklärte Schröder der WAZ Redaktion: "Das weiß ich erst, wenn alle unterschrieben haben. Meine Vermutung ist: nein, nicht durch die drei, aber durch das, was noch drumherum passiert. Wir haben zum Beispiel alle 72 Logen vermarktet. Wir werden mindestens zehn Prozent mehr Dauerkarten als im Vorjahr verkaufen. Wir gehen auch davon aus, dass wir deutlich mehr Merchandising-Produkte verkaufen werden."