Das Heimspiel des VfL Bochum gegen Borussia Mönchengladbach endete in einem Skandal. In der 68. Minute hatte ein Zuschauer den Schiedsrichter-Assistenten Christian Gittelmann mit einem Becher beworfen und am Kopf getroffen. Schiedsrichter Benjamin Cortus brach die Partie ab. Der Kontrollausschuss des Deutschen Fußball Bundes (DFB) wird am Montag die Ermittlungen aufnehmen.
„Es werden sich zwei Verfahren entwickeln“, sagte Stephan Oberholz, Vorsitzender des Sportgerichts, dem SID, „einmal das Spielwertungsverfahren und dann ein Strafverfahren gegen den Klub, dessen Anhänger sich entsprechend verhalten haben.“ Man werde zunächst die Berichte des Sicherheitsbeobachters vor Ort und des Schiedsrichters abwarten und die Stellungnahmen der Vereine anfordern, erläuterte Oberholz. Doch was droht dem VfL Bochum nun wirklich?
Im Spielwertungsverfahren ist eine Wertung für Borussia Mönchengladbach so gut wie sicher. Ansonsten sind eine Platzsperre oder ein Zuschauerausschluss als Sanktion unwahrscheinlich. Seit dem vorletzten DFB-Bundestag sind diese nicht mehr relevant. Die Satzung lässt sie prinzipiell zwar noch zu, aber es heißt auch weiterhin, dass diese Maßnahmen keine Anwendungspraxis finden soll.
Eine Geldstrafe ist dem VfL allerdings sicher. Wie hoch diese ausfallen wird, liegt im Ermessen des Sportrichters. Beim vergangenen Bundestag vor 14 Tagen ist die Grenze auf eine Million Euro hochgesetzt worden. Die Höchststrafe für Fanvergehen lag bisher bei 250.000 Euro festgesetzt. Es gilt als wahrscheinlich, dass sich die Strafe unter der alten Höchststrafe bewegen wird, verbunden mit einigen Auflagen, wie beispielsweise ein erhöhter Ordnungsdienst.
Strafmildernd kann sich dabei auswirken, wenn der Werfer gefunden wird. Klar ist, dass sich der VfL kooperativ verhält und den Täter finden will. mit gp