Die Werkself verlor ihr Achtelfinal-Rückspiel gegen ein taktisch cleveres Atalanta Bergamo durch ein Tor von Jeremie Boga in der Nachspielzeit mit 0:1 (0:0). Nach dem äußerst glücklichen 2:3 im Hinspiel vergangene Woche reichte den Leverkusenern dies nicht annähernd für den Viertelfinal-Einzug.
Supertalent Florian Wirtz (Kreuzbandriss), Jeremie Frimpong (Saison-Aus nach Syndesmoseriss) und Patrik Schick (Muskelfaserriss): Bayer-Trainer Gerardo Seoane fehlten am Donnerstag drei wichtige Stützen. Immerhin kehrten Robert Andrich und Karim Bellarabi in der 61. Minute nach überstandenen Verletzungen zurück.
Die Anfangsminuten gehörten vor 19.871 Zuschauerinnen und Zuschauern mit leichten Vorteilen Atalanta. Mit dem ersten und zunächst einzigen Abschluss von Luis Muriel, der im Hinspiel doppelt getroffen hatte, hatte Bayer Leverkusens Kapitän und -Torhüter Lukas Hradecky keine Probleme (6.). Gefährlicher wurde es für Atalanta-Keeper Juan Musso, der glänzend gegen den freistehenden Moussa Diaby reagierte (8.).
In der Folge neutralisierten sich beide Teams zunächst, aufkommende Offensivaktionen wurden im Keim erstickt. Das letzte Risiko im letzten Drittel gingen beide Mannschaften aber auch nicht ein. Vom Offensivspektakel aus dem Hinspiel war die Partie wie erwartet weit entfernt.
Einen Schuss von Diaby aus aussichtsreicher Position blockte der überragende Merih Demiral ab, der Amine Adli das Leben schwer machte. Ruslan Malinowskyj probierte es auf der Gegenseite für Atalanta (32.), schoss aber genau auf Hradecky.
Gegen Ende der ersten Hälfte zog Atalanta das Tempo ein wenig an: Muriels Schuss aus spitzem Winkel blockte Timothy Fosu-Mensah zur Ecke ab (35.). Ein direkter Freistoß von Muriel ging wenige Minuten später weit am Tor vorbei.
Bayer kam mit viel Schwung aus der Pause und vergab die Riesenmöglichkeit zur Führung: Diaby lief alleine auf Musso zu, scheiterte aber am lange stehenbleibenden Schlussmann. Kerem Demirbays Nachschuss wurde von Demiral geblockt. Schiedsrichter Francois Letexier hakte wegen eines vermeintlichen Handspiel beim VAR nach - kein Elfmeter.
Leverkusen hatte Blut geleckt: Demirbay versuchte eine Ecke direkt aufs Tor zu zirkeln, doch Musso war zur Stelle. Atalanta fing sich in der Folge etwas, Bayer versuchte bis zum Ende weiter alles.