Dass die VfL Bochum bei Hertha BSC noch einen Punkt holen würde, war nach der ersten Halbzeit nicht unbedingt abzusehen. „Unser Zweikampfverhalten war vor der Pause unterirdisch. Das haben wir in der Halbzeit aber auch ganz klar angesprochen“, fand VfL-Trainer Thomas Reis deutliche Worte für einen ersten Durchgang, in dem der VfL Bochum zunächst vieles schuldig blieb.
Defensiv ließen die Gäste zwar nicht allzu viel zu, kassierten nach einem Freistoß von Stefan Jovetic aber dennoch das 0:1 durch Ishak Belfodil (23.). „Wir waren darauf vorbereitet, dass die Freistöße von der Seite sehr gefährlich sein würden. Und dennoch haben wir dadurch ein Gegentor kassiert“, ärgerte sich Reis folgerichtig.
Dementsprechend sei er in der Halbzeit auch „ein bisschen lauter“ geworden. Doch Halbzeit zwei und ein Doppelwechsel brachten die Wende. Patrick Osterhage besetzte anstelle von Robert Tesche das Zentrum. Sebastian Polter, der für Nationalspieler Takuma Asano kam, sollte die Abwehr, gemeinsam mit Jürgen Locadia, mehr beschäftigen als noch in Halbzeit eins. Da hatten die Bochumer keinen einzigen Torschuss abgegeben. "Wir wollten das Hertha-System mit zwei Stürmern spiegeln."
Joker Polter sichert das Remis
Und es dauerte nur drei Minuten, ehe Reis‘ Konzept direkt aufging. Locadia prüfte Schwolow, der klärte in die Füße von Polter – 1:1 (48.). „Polti hat eine gute körperliche Präsenz gezeigt. Es war natürlich Gold wert, dass er den schnellen Ausgleich besorgt hat", erklärte Bochums Trainer.
Unter dem Strich sei der Punkt mit Blick auf die verbesserte zweite Halbzeit nicht unverdient gewesen. "Über den ersten Durchgang werden wir auf jeden Fall noch einmal reden. Nach der Pause hat die Mannschaft Moral gezeigt. Daran sieht man, dass wir unsere Entwicklung weiter vorantreiben."