Borussia Dortmund hat mit Befremden auf die Kritik von Angreifer Erling Halaand reagiert. „Es gibt keinen Druck, keine Gespräche, keine Fristen oder Deadlines. Klar ist aber auch, dass wir nicht erst im Sommer wissen wollen, wie seine Entscheidung ausfällt, das wird er auch verstehen, das ist im Fußball völlig normal“, sagte Sportdirektor Michael Zorc am Samstag der „Bild“.
Der von mehreren internationalen Topclubs umworbene Haaland hatte nach dem 5:1 des BVB am Freitagabend gegen Freiburg seinen Unmut über die Forderung der Clubspitze zum Ausdruck gebracht, bis März seine Zukunft zu klären. „Die letzten sechs Monate habe ich beschlossen, aus Respekt vor Dortmund nichts zu sagen. Nun hat der Club begonnen, mich zu drängen, eine Entscheidung zu treffen. Aber alles was ich will, ist Fußball spielen“, klagte Haaland.
Aufgrund einer Ausstiegsklausel kann er den Bundesliga-Zweiten trotz eines bis 2024 datierten Vertrags in diesem Sommer für 75 Millionen Euro verlassen. Der 21 Jahre alte Ausnahmestürmer hält den Zeitpunkt für die Gespräche mit dem BVB offenbar für verfrüht: „Jetzt nicht, weil wir mitten in einer schwierigen Phase mit vielen Spielen sind. Ich will mich auf Fußball konzentrieren. Denn dann bin ich am besten. Nicht, wenn mir andere Dinge durch den Kopf gehen.“ Mit drohendem Unterton fügte er an: „Sie wollen eine Antwort. Es ist also an der Zeit, die Dinge in Angriff zu nehmen.“
Ähnlich wie Zorc rätselte auch Sebastian Kehl über die Beweggründe von Haaland: „Ich weiß nicht, warum Erling das so gesagt hat. Vielleicht war ein bisschen Frust dabei, weil er sich im Spiel sehr über die späte Gelbe Karte geärgert hat und dann anschließend ziemlich emotional war.“ Nach Einschätzung des Lizenzspielerchefs könnten auch andere Gründe eine Rolle gespielt haben: „Vielleicht hat es ihn gestört, dass zuletzt so viel darüber geredet und geschrieben wurde - vieles davon entbehrte ja jeder Grundlage. Wir hatten und haben ein sehr gutes Verhältnis zu Erling, seinem Vater Alf-Inge und Mino Raiola.“