Dem ehemaligen Schalke-Trainer David Wagner ist ein echter Coup gelungen. Mit den Young Boys Bern gelang ihm am ersten Spieltag der gestarteten Champions-League-Saison ein 2:1-Sieg gegen Manchester United, die sich vor der Saison bekanntlich mit dem mehrfachen Weltfußballer Cristiano Ronaldo verstärkt hatten.
Der portugiesische Europameister erzielte beim 1:2 (1:0) gegen den von David Wagner trainierten Schweizer Meister zunächst das erste Tor der neuen Champions-League-Saison (13.). Nicolas Moumi Ngamaleu (66.) und Jordan Siebatcheu (90.+5) sorgten aber für die Wende.
Wagner hatte in einem Interview mit dem Guardian, das am Dienstag vor dem Spiel erschienen war noch betont, dass es in Gelsenkirchen zwei Phasen gegeben hätte. Nach dem fulminanten Start in der Spielzeit 19/20 mit dem zwischenzeitlichen dritten Platz sei von da an alles bergab gegangen. "Ja, ich war ein Teil davon. Abseits des Spielfelds ist so viel passiert. Dann kam Corona, und wir hatten kein Geld zum Ausgeben. Die Fans waren nicht glücklich." Hinzu seien die ewigen Diskussionen um Clemens Tönnies gekommen.
Der Fußballlehrer ist im Nachhinein überzeugt davon, dass es viele Dinge gab, die er nicht beeinflussen konnte. "Und wenn man das Gefühl hat, dass man, egal was man tut, nichts ändern kann, ist das ein schreckliches Gefühl. Es kommt nicht darauf an, wer an der Seitenlinie steht. Du kannst holen, wen du willst: Der Absturz dieses Klubs ist nicht aufzuhalten", schildert Wagner seine damaligen Eindrücke. Nach 17 sieglosen Spielen in Serie wurde Wagner vor knapp einem Jahr freigestellt. Nun also diese Sensation.