Ein eigener Treffer blieb dem 38 Jahre alten Torhüter allerdings auch in seinem letzten Spiel verwehrt. Ein Elfmeter, den er unter Umständen deshalb noch hätte schießen können und wollen, wurde im Spiel von Bayern München gegen den indischen Spitzenklub Mohun Bagan AC nicht gepfiffen. Beim souveränen 3:0 (2:0) für den deutschen Rekordmeister, bei dem außerdem Ottmar Hitzfeld letztmals als Trainer auf der Bank des aktuellen Double-Gewinners saß, waren Jan Schlaudraff (18./51.) und Ze Roberto (37.) die Torschützen. Für einen faden Beigeschmack des Spiels sorgte der brasilianische Innenverteidiger Breno, der in der 84. Minute nach einem Revanchefoul die Rote Karte sah.
Kahn war bereits in der 54. Minute von seinem designierten Nachfolger Michael Rensing abgelöst worden - unter dem tosenden Beifall des Publikums in Kolkata, dem früheren Kalkutta. "Das ist ein besonderer Moment, danke für diese großartige Nacht", sagte er über das Stadionmikrofon, als er bereits in der Pause seines "End-Spiels" von den Gastgebern reich beschenkt wurde, unter anderem mit einem mit 8400 Diamanten besetzten Pokal. Zum Abschluss spielte der äußerlich nahezu ungerührte Kahn immerhin noch vor gewaltigsten Kulisse seiner Karriere. Das Salt-Lake-Stadion der westbengalischen 15-Millionen-Metropole ist nach dem "Stadion des 1. Mai" in der nordkoreanischen Hauptstadt Pjöngjang (150.000 Plätze) das zweitgrößte der Welt.
Am 2. September dieses Jahres erhält Kahn noch ein offizielles Abschiedsspiel in der Münchner WM-Arena. Dann spielt der FC Bayern gegen die deutsche Nationalmannschaft.