Nach dem spektakulären Torspektabel beim 4:3-Sieg von Borussia Dortmund gegen Bayer Leverkusen hatte Dortmunds Kapitän Marco Reus eine durchaus harte Zeit. Die Heim-Fans hatten den Borussen immer wieder während des Interviews mit Sky beleidigt. Doch Reus selbst blieb cool: „Das gehört zum Sport dazu, auch wenn es nicht schön ist. Weiter geht’s!“
Der deutsche Nationalspieler wurde in der Schlussphase der Partie immer mehr zum Sündenbock der Leverkusener Fans. Eine Viertelstunde vor dem Ende setzte er im Bayer-Strafraum gegen Odilon Koussounou nach. Dieser versuchte den Ball abzuschirmen und traf dann den Dortmunder im Gesicht. Reus wurde behandelt und spielte fortan mit einer Tamponage weiter. Nach Einwand des VAR entschied Schiedsrichter Daniel Siebert auf Foulelfmeter und Gelb für den Leverkusener Verteidiger. Erling Haaland verwandelte diesen dann zum 4:3-Endstand.
„Ein richtiger Schlag ist es nicht“, sagte Reus nach Studie der Szene bei Sky im Interview. „Was soll ich machen? Er trifft mich, es tat weh und deswegen bin ich auch zu Boden gegangen.“ Aus seiner Sicht war es aber dennoch ein berechtigter Elfmeter. Sky-Experte Dietmar Hamann sah dies ganz anders: „Für mich ist es absolut unverständlich, so einen Elfmeter zu geben. Sowas passiert im Sechzehner, wenn man den Körper reinstellt. Ein 3:3 wäre ein gerechtes und verdientes Ergebnis gewesen. Er hatte keine Intention, mit der Hand zum Kopf zu gehen.“
An den drei Punkten für den BVB ändert das aber nichts mehr. Auch wenn es durchaus ein Sieg der Mentalität gewesen ist, zeigte sich Reus nicht zufrieden: „Es waren wilde 90 Minuten, die wir uns so nicht vorgestellt haben. Zu viel auf und ab. Wir haben im Gesamten nicht gut gestanden, nicht kompakt genug.“ Der Sieg habe letztendlich viel Kraft gekostet. Zudem könne man nicht immer drei oder vier Tore schießen. "Aber das betrifft nicht nur die Defensive, sondern die ganze Mannschaft. Wir bekommen zu viele und zu leichte Gegentore", sagte Reus.