Als wäre die Rotsperre des erfahrenen Sechsers Robert Tesche nicht schon genug, musste VfL Bochums Trainer Thomas Reis am Donnerstag, 19. August, die nächsten Hiobsbotschaften verkünden.
Denn mit Abwehrchef Maxim Leitsch und Flügelflitzer Christopher Antwi-Adjei fallen für die Partie gegen den 1. FSV Mainz 05 am Samstag, 21. August, 15.30 Uhr, zwei weitere Stammkräfte aus. Auch Eduard Löwen, bei dem Reis zuletzt durchklingen ließ, dass ein Kurzeinsatz möglich sein könnte, muss passen. Immerhin: Saulo Decarli und Soma Novothny stehen gegen Mainz 05 wieder zur Verfügung.
Die Mannschaft stellt sich also praktisch von selbst auf. Für Leitsch wird wohl Armel Bella-Kotchap verteidigen. Anthony Losilla geht auf die Sechs, Milos Pantovic ist der erste Kandidat für die zweite Achterposition neben Elvis Rexhbecaj. Auf dem Flügel steht Gerrit Holtmann wieder bereit und kann Antwi-Adjei ersetzen.
Mainz nach wie vor von Corona betroffen
Weniger eindeutig sieht es auf Seiten der Gäste aus. 14 Personen mussten im Vorfeld der Partie gegen RB Leipzig in Quarantäne, darunter elf Profis. Dabei war bis unmittelbar vor der Partie nicht öffentlich, wer überhaupt ausfallen würde. Lediglich Karim Onisiwos Infektion war bekannt.
Ein Blick auf den Aufstellungsbogen förderte aber dann einige neue Namen zu Tage. So fehlten etwa die eigentlich gesetzten Jeremiah St. Juste, Dominik Kohr und Jean-Paul Boetius im Kader. Stattdessen kamen junge Talente wie Niklas Tauer oder Paul Nebel zu unverhofften Bundesliga-Minuten. Allen Begleiterscheinungen zum Trotz schlug Mainz das nahezu in Bestbesetzung angetretene Leipzig sensationell mit 1:0. Die Jungstars wuchsen über sich hinaus und Moussa Niakathé machte seinem Ruf als "Mr. RB" wieder einmal alle Ehre. Er erzielte den Siegtreffer.
VfL Bochum: Erster Gegner auf Augenhöhe kommt
Nun stellt sich die Frage, was Mainz in Bochum zuzutrauen ist. Gegen RB Leipzig ging es darum, das eigene Tor mit Mann und Maus zu verteidigen. Dazu spielte das Team von Bo Svensson sehenswerten Umschaltfußball, hätte mit etwas Glück auch noch ein Tor nachlegen können. Klar ist aber auch, dass die Rheinhessen die hohe Intensität aus dem Leipzig-Spiel nicht über die ganze Saison auf den Platz bringen können.
In Bochum dürfte eine sehr ähnliche Mannschaft wie in der Vorwoche auf dem Rasen stehen. Zwar entscheidet sich am Freitag, 20. August, ob einige Spieler die Quarantäne verlassen können. Ob die dann aber auch direkt eine Option für das Spiel sind, ist fraglich. Was man dem Team in Bochum zutrauen kann, auch. Denn mit dem VfL wartet ein ganz anderer Gegner als Leipzig. Während die Sachsen das Spiel gerne an sich reißen, wird Mainz in Bochum mehr zur Spielgestaltung beitragen müssen.
Der VfL kann seinerseits zum Beispiel durch seine schnellen Außen Akzente setzen. Gegenüber Silvain Widmer und Aaron Martin haben Holtmann und Asano Tempo-Vorteile. Auch die Bochumer erwartet ein anderes Spiel als noch in Wolfsburg, wo sie nach der frühen Roten Karte gegen Robert Tesche fast ausschließlich mit Defensiv-Arbeit beschäftigt waren. Es wird für beide Teams das erste Duell mit einem ähnlich starken Gegner sein. Und beim VfL Bochum soll der erste Punktgewinn der Saison her. Sonst könnte es am 3. Spieltag gegen den 1. FC Köln schon ungemütlich werden.