Am Samstag startet für Borussia Dortmund die Mission Titelverteidigung im DFB-Pokal. Der BVB muss zum Drittligisten SV Wehen Wiesbaden (20:45 Uhr). Dabei wird der neue Trainer Marco Rose auf viele Spieler verzichten müssen. Aufgrund der vielen EM-Teilnehmer steht dem 44-Jährigen nur ein Rumpfkader zur Verfügung. Viele Profis sind erst seit wenigen Tagen im Training. Dazu kommen viele kleinere Verletzungen, Abwehrchef Mats Hummels befindet sich derzeit noch nicht einmal im Lauftraining und mit Thomas Meunier sowie Julian Brandt fallen zwei Spieler aufgrund von Corona-Infektionen aus. Neuzugang Donyell Malen konnte zumindest im Trainingslager in Bad Ragaz zur Mannschaft dazustoßen, konnte aber nicht einmal in einem Testspiel mitwirken.
Personalprobleme in Dortmund
Für den neuen Trainer sind dies mehr als suboptimale Bedingungen. Zuletzt musste er mit insgesamt zehn Spielern aus der Jugend den Kader auffüllen. Die Innenverteidiger Lennard Maloney und Antonios Papadopoulos haben wohl auch gute Chancen, beim Pokalspiel in Wiesbaden in der Startelf zu stehen. Auf der Position des Rechtsverteidigers fehlt neben dem bereits erwähnten Meunier auch noch Mateu Morey langfristig. Marius Wolf, der diese Rolle ausfüllen könnte, aber eigentlich den Verein auch verlassen sollte, fällt ebenfalls verletzt aus. Felix Passlack dürfte zunächst einmal gesetzt sein. Ohne weitere Abgänge hat Dortmund auch nicht die finanziellen Kapazitäten, um auf dem Transfermarkt nachzulegen, was insbesondere in der Defensive notwendig wäre.
Im Testspiel gegen den FC Bologna (3:0) zeigte der BVB eine ansprechende Leistung und Roses Vision war auf dem Platz gut zu erkennen. Dennoch wird Dortmund der kurzen Vorbereitung und den vielen Ausfällen noch einige Zeit hinterherlaufen müssen. Auch wenn sich Rose kämpferisch gibt und keine Ausreden sucht, wird der Saisonstart eine riesige Herausforderung. Frühe Rückschläge in der Bundesliga wären angesichts der Umstände nicht verwunderlich. "Der Trainer ist im Moment nicht zu beneiden", teilte Sportdirektor Michael Zorc jüngst dem "Kicker" mit.
Besonders ärgerlich ist dies, da derzeit der FC Bayern München alles andere als souverän erscheint und auch der Rekordmeister zu Saisonbeginn patzen könnte. Eine Phase, die man eigentlich ausnutzen müsste. Wären da nicht die eigenen Baustellen.