Abwehr-Routinier Christian Wörns. Seinen kritischen Äußerungen über die „gläserne“ Borussia (RevierSport berichtete) folgte prompt der Konter von Dortmunds Geschäftsführer Hans-Joachim Watzke, der im DSF-Doppelpass verlauten ließ: „Seine Interviews werden mir fehlen.“ Ganz nebenbei verkündete er damit das Ende von Wörns’ Karriere beim BVB, der sich nun, nach neun Jahren im schwarz-gelben Dress endgültig eine neue Aufgabe suchen muss.
„Ich habe meine Meinung kund getan, und möchte da jetzt nicht noch zusätzliches Öl ins Feuer gießen“, versuchte der frühere Leverkusener am gestrigen Mittwoch ein wenig auf die Bremse zu treten. Einen kleinen Seitenhieb konnte er sich dann allerdings doch nicht verkneifen: „Von mir aus gibt es keinen Gesprächsbedarf mehr mit ihm. Es ist ja auch keine Überraschung mehr gewesen, das konnte man ja schon vorher in einigen Zeitungen lesen.“
Sein Einsatz gegen den Club ist trotz des kleinen Disputs mit seinem Vorgesetzten allerdings nicht gefährdet. Thomas Doll setzt in den letzten Partien der Saison auf die lang vermisste Kontinuität in der Innenverteidigung und damit auf die viel zitierte „Opa-Abwehr“, bestehend aus Wörns und Robert Kovac. „Ich denke, dass sich auch in der Denkweise der Beiden etwas geändert hat“, sucht Doll nach einer Antwort auf die Frage, warum das erfahrene Duo erst zuletzt gegen Bayern und Frankfurt zu alter Form zurückfand, bevor er nachschiebt:
„Obwohl sie schon so viele Spiele auf dem Buckel haben, ist die Situation vielleicht auch an ihnen nicht so spurlos vorübergegangen. In den letzten Partien haben sie aber gezeigt, warum sie über Jahre hinweg zur obersten Klasse gehörten.“ Trotzdem besitzt die Suche nach neuen Innenverteidigern die oberste Priorität bei den anstehenden Aufgaben für Sportdirektor Michael Zorc. Die Mittel dazu sind da, wie Watzke am Montag noch einmal versicherte.
Investitionen im achtstelligen Bereich seien geplant, ließ er bei einem Sponsoren-Stammtisch im Dortmunder Pullmann-Hotel verlauten, und wurde dabei vom Vorsitzenden des BVB-Wirtschaftsrates, Dr. Winfried Materna, unterstützt: „Wir haben in der letzten Saison einen Gewinn von zehn Millionen und damit das beste Ergebnis in der Geschichte des Vereins bzw. des Unternehmens erzielt.“