Ivica Grlic kann in der heißen Phase des Existenz-Kampfes nicht mehr eingreifen, gegen Karlsruhe zog sich der Kapitän einen Muskelbündelriss im Oberschenkel zu. Trotzdem geht "Grille" davon aus, dass die Zebras ihr Ziel erreichen und drei Teams hinter sich lassen.
Das Thema Nervenbelastung sieht der Standard-Spezi nicht als Kernproblem. "Druck gehört im Fußball einfach dazu. Wir beim MSV haben immer Druck – gerade, wenn ich mir die derzeitige Tabelle anschaue. Es mag Spieler geben, die dadurch gehemmt sind, aber mir macht diese Belastung anscheinend nichts aus."
Mit fünf Toren, darunter wichtige Siegtreffer in Hamburg, Cottbus und gegen Nürnberg, hielt Grlic den MSV im Rennen. Trotzdem machte man sich durch Heim-Klatschen viel kaputt. Grlic: "Wir müssen jetzt einfach in schauen, dass wir die Jungs wieder aufrichten. Jeder muss aber selbst wissen, ob er zusätzlich Hilfe in Anspruch nimmt oder nicht. Ich persönlich kann am besten im Kreis meiner Familie abschalten und mir dort auch gleichzeitig Kraft holen. Aber jeder geht anders mit diesem Thema um. Wer meint, sich Kraft aus mentalem Training holen zu können, soll es tun. Das finde ich in Ordnung. Ich persönlich gehe da lieber meinen Weg."
Obwohl die Zeichen alles andere als rosig aussehen, da das Restprogramm mit Bayer Leverkusen, Bayern München und Eintracht Frankfurt noch drei harte Brocken bringt, ballt Grlic die Faust: "Die Qualität der Mannschaft reicht, davon bin ich überzeugt. Wir landen auf einem Nicht-Abstiegsplatz. Wir müssen darauf hinarbeiten, dass wir es am letzten Spieltag packen – lieber wäre mir persönlich aber schon vorher."