Trotz der schwachen Leistungen seiner Mannschaft zuletzt in der Bundesliga hofft der Coach in Berlin auf eine Reaktion seines Teams.
"Thomas Doll, von der angekündigten Wiedergutmachung für das 0:5 in München war beim 1:3 gegen Hannover 96 nichts zu spüren - und das drei Tage vor dem Pokal-Finale..."
Thomas Doll: "Man hat in der ersten Halbzeit gesehen, dass wir die Niederlage in München überhaupt noch nicht verarbeitet haben. Leichtfertige Ballverluste, dazu zwei Gegentore durch Standardsituationen - wir haben nie Ruhe reinbekommen. Die Fans haben uns zu Recht ausgepfiffen."
"Am Samstag steigt das Saison-Highlight in Berlin. Wie wollen sie nach diesen beiden peinlichen Auftritten den Hebel wieder umlegen?"
Doll: "Wir haben jetzt zweimal innerhalb von ein paar Tagen richtig was auf die Mütze bekommen. Wir liegen am Boden. Jetzt zeigt sich, wer gewillt ist, wieder aufzustehen, um sich so vorzubereiten, dass wir für die Bayern ein würdiger Gegner sind."
"Das klingt eher wie eine Durchhalteparole..."
Doll: "Wir müssen nach vorn sehen. Die Spiele gegen Bayern und Hannover können wir jetzt nicht mehr drehen. Was wir drehen können, ist die Einstellung der Spieler wie sie am Samstag ins Spiel gehen. Jetzt heißt es Flagge zeigen, Brust raus, ins Olympiastadion einmarschieren und den Pokal holen."
"Ihre Mannschaft wirkt jedoch völlig verunsichert, von Selbstbewusstsein keine Spur..."
Doll: "Jeder muss sich wieder auf seine Stärken besinnen. Es waren zuletzt zwei Resultate, die sicherlich wehtun, aber man kann dennoch Positives herausziehen. Wenn wir das schaffen, werden wir den Bayern Paroli bieten." "Sie und auch die Klub-Verantwortlichen haben schon mehrfach in dieser Saison an die Ehre der Spieler appelliert. Was bleibt an Möglichkeiten der Motivation für das Endspiel?
Doll: "Jeder Spieler muss sich darüber im Klaren sein: Das Finale wird in etwa 150 Länder übertragen, rund 10 Millionen Zuschauer werden am Fernsehen sitzen. Für die meisten Spieler wird es der Höhepunkt der Karriere sein - und natürlich auch für mich."
"Gegen Hannover haben sie für alle überraschend den erst 20 Jahre alten Marcel Höttecker, den Torhüter des Regionalliga-Teams, ins kalte Bundesliga-Wasser geworfen..."
Doll: "Da Roman Weidenfeller weiterhin fehlt und auch Marc Ziegler angeschlagen ist, habe ich ihm den Vorzug vor Alexander Bade gegeben, weil Marcel Spielpraxis hat und voll im Saft steht."
"Werden wir Höttecker auch in Berlin zwischen den Pfosten sehen, sollte Ziegler nicht zur Verfügung stehen?"
Doll: "Ich kann es noch nicht sagen, aber er hat gute Möglichkeiten."