„Wir werden unsere Möglichkeiten als Sponsor of the day im Heimspiel gegen Bayer Leverkusen nicht dazu nutzen, um durch die Verteilung von Fan-Artikeln oder Werbemitteln an die Anhänger Müll zu produzieren, der anschließend von der Kulisse weggeworfen wird und nur Beschwerden von der Müllabfuhr herruft, sondern diesen Tag dem Netzwerk Roter Keil zur Verfügung stellen. Und damit wehrlosen Kindern eine Stimme geben“, erläutert der Lutz Dreesbach, seines Zeichens BVB-Beauftragter des Hauptsponsors EVONIK.
„Besonders gefreut haben wir uns über die spontane Bereitschaft der Fans, unser Engagement für den Roten Keil durch eine Becherpfand-Aktion zu unterstützen. Erfahrungsgemäß addiert sich der Verzicht auf das Pfand von einem Euro pro Becher auf eine Summe von mehreren Tausend Euro“, ergänzt Dreesbach, „als Dank erklärt sich EVONIK bereit, den Pfand-Betrag anschließend zu verdoppeln.“ Das gilt auch für den Versteigerungserlös, der für das signierte Trikot nach dem Pokalfinale erzielt wird. Insgesamt hofft Dreesbach „auf einen stattlichen fünfstelligen Betrag.“
Den wird Jochen Reidegeld, Initiator des Roten Keil, anschließend gerne entgegennehmen. Gleichzeitig stellt er klar: „Bei uns arbeitet jeder ehrenamtlich, so dass jeder eingenommene Euro auch ohne Abzug irgendwelcher Kosten bei den betroffenen Kindern ankommt.“ Bei diesen handelt es sich um Opfern von Pädokriminellen, auf die Kaplan Reidegeld aufmerksam machen will:
„Wir müssen die Gesellschaft für das Problem sensibilisieren, damit immer mehr Menschen sich auch zum Anwalt dieser Kinder erklären.“ Das Ziel der Organisation, die das Motto „Holt die Kinder vom Strich“ ausgibt, ist es, Entscheidungsträger aus Politik, Justiz, kirchlichen und nichtkirchlichen Trägern und Sponsoren zu einem einflussreichen Bündnis zusammenzuschließen und durch gezielte Öffentlichkeits- und Lobbyarbeit die Ursachen der Problematik zu bekämpfen.
Unterstützt wird der Rote Keil von prominenten „Schutzengeln“, zu denen auch Sebastian Kehl und Florian Kringe gehören. Kehl: „Wir müssen den Tätern zeigen, dass es nicht so leicht ist, sich an Kindern zu vergehen. In anderen Ländern werden solche Straftaten teilweise mit einem einfachen Strafzettel, wie bei einem Verkehrsdelikt geahndet. Ich bin selbst Vater eines anderthalbjährigen Sohnes und bekomme jeweils eine Gänsehaut, wenn ich höre, was mit Kindern alles gemacht wird.“
Kringe ergänzt: „Selbst wenn viele es nicht wahr haben wollen, so ist auch Deutschland ein Land der Opfer. Auch im Ruhrgebiet bieten schon Elf- oder Zwölfjährige skrupellosen Freiern ihre Dienste an, aus welchen Gründen auch immer.“ Für alle, die das Netzwerk Roter Keil nicht nur am Sonntag finanziell unterstützen möchten, die Spendenkonto-Nummer: Volksbank Bottrop (BLZ 424 614 35), Konto 5277777.