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Schalke: Kuranyi wird trotz des Tores wieder zum Sorgenkind
"Große Erleichterung"

Schalke: Kuranyi wird trotz des Tores wieder zum Sorgenkind
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Fußball ist oft so simpel. Du spielst schlecht, machst aber ein Tor und wirst gefeiert.

Gelingt dir das nicht, bist du der Depp. Kevin Kuranyi ist einer, der ständig zwischen diesen beiden Extremen pendelt. So war er nach dem 1:0 im Achtelfinal-Hinspiel der Champions League gegen den FC Porto der Held, auch wenn sonst nichts gelang.

Seitdem wartete der Schalker Stürmer auf ein Erfolgserlebnis, das ihm am Freitag gegen Duisburg zufällig beschert wurde. "Das war für mich schon eine große Erleichterung", gab Kuranyi anschließend zu. "Natürlich brauche ich für mein Selbstvertrauen Tore. Das gegen Duisburg war zwar mit dem Oberschenkel, aber egal wie, Hauptsache drin", atmete der 26-Jährige durch.

Bis zu der Szene in der 60. Minute lieferte er wieder einmal ein erschreckendes Zeugnis seiner fußballerischen Fähigkeiten ab. Die Zuschauer knurrten erst und begannen dann zu pfeifen. "Ich bin ein Spieler, für den das Selbstvertrauen sehr wichtig ist. Daher nehme ich das nicht locker, wenn die Fans pfeifen und bin darüber schon ein wenig enttäuscht", gibt Kuranyi zu, dass er das Missfallen von der Tribüne nicht einfach wegstecken kann. "Es kam leider nicht zum ersten Mal vor, und es ist ja auch so, dass sie ein paar Minuten später wieder jubeln, wenn ich ein Tor geschossen habe."

Andreas Müller war sicher auch nicht mit der Leistung des Nationalkickers zufrieden, warnte aber die Fans vor den negativen Auswirkungen ihres Tuns. "Diese Pfiffe helfen weder ihm noch der Mannschaft", wünscht sich der S04-Manager mehr Geduld und positiven Rückhalt beim Publikum.

Kuranyi genießt immerhin den Luxus, dass er sich durchaus schwache Vorstellungen erlauben kann, ohne dass ihn Trainer Mirko Slomka gleich das Vertrauen entzieht. Das unterscheidet ihn von seinen Sturmkollegen Halil Altintop und Gerald Asamoah, die keinen Stammplatz sicher haben. Auch die Abklatsch-Affäre nach der Auswechslung in Porto ist vergessen, Kuranyi muss keine Konsequenzen fürchten. Dass er sich momentan wieder in einem ausgewachsenen Formtief befindet, ist aber auch der ideenlosen Spielweise der Mannschaft geschuldet, die es einfach zu selten versteht, die Vorderleute ihren Fähigkeiten entsprechend einzusetzen.

"Wir haben gegen den MSV keinen guten Fußball gespielt. In der zweiten Halbzeit haben wir dann endlich mehr über die Außen gemacht und es kam die eine oder andere Flanke. Das brauche ich für mein Spiel, um ein Tor zu schießen", äußerte Kuranyi. "Wenn da nichts kommt, werde ich vielleicht zu schnell zu ungeduldig und setzte mich selbst unter Druck."

Schalke ist auf Kuranyis Tore angewiesen, um das Saisonziel zu erreichen. Und er selbst hat nach der Meisterschaft noch ein größeres Projekt vor Augen. Nach der für ihn sehr enttäuschenden Ausbootung für die WM 2006 will Kuranyi im Juni mit Deutschland bei der Euro am Ball sein. Bleibt er allerdings so schlecht wie in den vergangenen Wochen, droht er seine Nominierung zu verspielen. Und die Schalker Fans können ihm dabei helfen, dass er im Sommer nicht wieder Frust schiebt.

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