Vier Tage nach dem Viertelfinaleinzug im UEFA-Cup kam die Werkself zu einem 4:1(1:1)-Sieg gegen den 1. FC Nürnberg und zog als Tabellendritter mit nunmehr 44 Punkten an Werder Bremen vorbei. Der "Club" kassierte dagegen die neunte Auswärtsniederlage in Folge und steht mit nur 18 Punkten weiter auf einem Abstiegsplatz. Vor 22.500 Zuschauern in der ausverkauften BayArena machten Karim Haggui (6.), ein Eigentor des Nürnbergers Glauber (56.), Theofanis Gekas (59.) sowie der Ex-Nürnberger Stefan Kießling (82.) den 13. Saisonsieg der Elf von Trainer Michael Skibbe perfekt. Für die Nürnberger hatte zwischenzeitlich Zvejzdan Misimovic (12.) ausgeglichen.
Die Leverkusener Anhänger mussten allerdings eine Halbzeit warten, ehe die Werkself auf Touren kam. In den ersten 45 Minuten war das Spiel der Gastgeber viel zu statisch, vom herrlichen Angriffs-Fußball der letzten Wochen war zu dieser Zeit nichts zu sehen. Das lag aber auch an den Nürnbergern, die sich keineswegs wie ein Absteiger präsentierten und vor allem im ersten Durchgang mit schnell vorgetragenen Kontern die Leverkusener Hintermannschaft immer wieder vor Probleme stellte. So hatte der Club durch Misimovic (9.), Jan Koller (13.) und Ivan Saenko (32.) drei weitere hochkarätige Möglichkeiten. Die Leverkusener waren dagegen nur zweimal durch Kopfbälle von Gekas gefährlich.
Allerdings erwies sich FCN-Schlussmann Daniel Klewer nicht immer als sicherer Rückhalt. So machte der Keeper beim Gegentor von Haggui eine schlechte Figur, als er zuvor den Kopfball von Simon Rolfes nur abklatschen konnte. Auch bei weiteren Aktionen war der unter Trainer Thomas von Heesen zur Nummer 1 aufgestiegene Keeper nicht immer auf der Hut.
Das Blatt wendete sich im zweiten Durchgang. Die Leverkusener kamen wie verwandelt aus der Kabine und setzten die Nürnberger direkt unter Druck. So war der 2:1-Führungstreffer nur eine Frage der Zeit. Dass nach einer Flanke von Vratislav Gresko auch noch "Club"-Verteidiger Glauber den Ball ins eigene Tor lenkte, passte ins Bild zur derzeitigen Nürnberger Misere. Schon drei Minuten später gab es den nächsten Nackenschlag für die Franken. Nach Zuspiel von Tranquillo Barnetta war der griechische Nationalspieler Gekas zur Stelle und markierte seinen vierten Treffer aus den letzten vier Partien.
Nationalspieler Kießling hatte zudem unter den Augen von Bundestrainer Joachim Löw zwei weitere große Torchancen, als er einmal den Pfosten traf (61.) und anschließend Klewer parierte (71). Wenig auffallend ist dagegen derzeit bei den Leverkusenern Nationalmannschaftskollege Bernd Schneider, dem fast gar nichts mehr gelingen will. So wurde der Mittelfeldspieler bereits zur Pause nach einer schwachen Leistung ausgewechselt.