Für Trainer Mirko Slomka ist das Liga-Punktspiel am Abend (20.30 Uhr/live bei Premiere) gegen den MSV Duisburg viel wichtiger als die Bekanntgabe des Viertelfinalgegners in der Champions League in Nyon (13.00 Uhr/live bei Eurosport und Premiere) am Vormittag . "Wir machen zur Auslosung keine Party und haben auch kein Büffet deswegen", sagte der Coach und betonte: "Ich beschäftige mich doch jetzt nicht mit der Auslosung." Seine Spieler, die schon über Wunschgegner und Traumlose redeten, erinnerte er immer wieder: "Am Freitag ist Duisburg." Wenn zuvor dem deutschen Vizemeister der Kontrahent in der Runde der letzten Acht zugelost wird, sitzen Trainer und Profis aber dennoch vor dem Hotel-Fernseher.
"Barcelona wäre ein Traumlos", meinte Stürmer Kevin Kuranyi, während Gerald Asamoah lieber gegen Manchester United spielen möchte. "Vom Papier her ist Fenerbahce Istanbul aber vielleicht das leichteste Los", ergänzte Asamoah und dachte an die Champions-League-Duelle 1995 (2:0 und 3:3) zurück: "Gegen die haben wir schon vor zwei Jahren gut ausgesehen. Allerdings haben die jetzt ein anderes Kaliber."
Vor Ort sind bei der Auslosung im Stammsitz der Europäischen Fußball-Union (UEFA) Präsident Josef Schnusenberg und Geschäftsführer Peter Peters. In Nyon werden nicht nur die Paarungen für das Viertelfinale (am 1./2. und 8./9. April), sondern auch gleich die möglichen Halbfinalpartien (22./23. und 29./30 April) festgelegt. Neben Schalke, Barca, ManU und Fener sind der FC Chelsea, der FC Arsenal, der FC Liverpool und der AS Rom im Topf.
Gut fünf Stunden später müssen die Königsblauen schon an weitere Champions-League-Abende in der nächsten Saison denken. "Wenn wir noch ernsthaft eine Chance auf einen der ersten drei Plätze haben wollen, dürfen wir bis zu den direkten Duellen im April in Hamburg und Bremen möglichst keine Punkte mehr liegen lassen", forderte Slomka: "Es ist klar, dass wir eine Serie starten müssen."
Auch nach dem 2:0-Sieg am vergangenen Samstag bei Arminia Bielefeld beträgt der Rückstand auf den Tabellendritten HSV noch vier Punkte. Gegen den MSV, der vor fast elf Jahren sein letztes Tor auf Schalke erzielte, wird Slomka Nationalspieler Christian Pander nach dessen Comeback auf der Alm wohl wieder eine Pause gönnen. "Ich bin sicher noch nicht bei 100 Prozent. Ich hätte kein Problem damit, nicht von Anfang an dabei zu sein", sagte der Linksverteidiger.
Kein Platz in der Startelf ist auch für Neuzugang Albert Streit. Der Ex-Frankfurter, der in der Winterpause für 2,5 Millionen Euro nach Gelsenkirchen wechselte, konnte den Trainer bislang nicht überzeugen: "Er hatte in Bielefeld über 45 Minuten Gelegenheit zu zeigen, was er drauf hat, aber ihm fehlte noch die richtige Einbindung ins Spiel." Ins Team zurückkehren die zuletzt gesperrten Rafinha und Fabian Ernst.
Für den MSV, der seit Ende September auf einem Abstiegsplatz steht, geht es offenbar nur um Schadensbegrenzung. "Wir wollen uns so teuer wie möglich verkaufen", sagte Trainer Rudi Bommer, der weiter auf die verletzten Björn Schlicke und Manasseh Ishiaku (beide Muskelfaserriss) verzichten muss.