Wenn Alexander Nübel eine Liste mit Glückwünschen für seinen für kommenden Sommer abgemachten Wechsel zum FC Bayern München zusammenstellen müsste, würde diese bei seinem Noch-Arbeitgeber FC Schalke 04 wohl ausgesprochen kurz ausfallen.
In der Führungsetage des Gelsenkirchener Bundesligisten hat man sich allmählich damit einigermaßen abgefunden, bei den Fans ist der Torhüter, dem Trainer David Wagner vor dem Rückrundenstart am Freitag (20.30 Uhr/ZDF) gegen Borussia Mönchengladbach die Kapitänsbinde angenommen hat, jedoch allemal unten durch. Zumindest bei den Teamkollegen erntet Nübel jedoch teilweise Verständnis für seine Entscheidung.
Auch Joachim Löw zeigt sich skeptisch
„Keiner ist ihm böse“, sagte Schalkes Offensivspieler Amine Harit im Interview der Sportbild. „Es ist seine Karriere. Und für Bayern ist Nübel durchaus ein großer Transfer.“ Der 23 Jahre alte Nübel konnte im vergangenen Jahr Ralf Fährmann im Schalke-Tor verdrängen und wechselt in diesem Sommer zum deutschen Rekordmeister nach München. Dort erhält er einen Fünfjahresvertrag. Es ist daher damit zu rechen, dass zu den bisher gerade mal 35 Bundesliga-Spielen kaum noch weitere Einsätze Nübels im Trikot der Königsblauen hinzukommen, sondern U21-Nationaltorwart Markus Schubert nun Wagners Vertrauen zwischen den Pfosten genießt.
Wie groß Nübels Chancen beim FC Bayern sind, Nationalkeeper Manuel Neuer (33) über kurz oder lang abzulösen, ist fraglich. Bundestrainer Joachim Löw zeigte sich am Dienstag beim Neujahrsempfang des DFL skeptisch: „Wenn ein Spieler mit 20, 21 Jahren zwei oder drei Jahre auf der Bank sitzt, weiß ich nicht, ob das nützlich ist.“
Amine Harit nimmt seinem Noch-Mitspieler bei S04 den Wechsel aber nicht krumm: „Es ist in gewisser Weise auch eine große Anerkennung für seine Leistungen, wenn er eine derartige Möglichkeit erhält. Alex ist kein Mensch, der dem Klub etwas Böses will. Er ist ein großartiger Sportler, ein Super-Kerl, der weiter alles für Schalkes Erfolg geben wird.“