Borussia Dortmunds Trainer Lucien Favre stand gerade im Herbst des vergangenen Jahres aufgrund einer Schwächephase in der Kritik. Zu Unrecht, wie Matthäus findet. Zum Jahresende stabilisierte sich der BVB zusehends, überwintert nun auf Platz vier.
"Es liegt nicht am Trainer, das hatten wir schon. Die Spieler müssen umsetzen, was der Trainer will. Beim BVB passiert das gerade wieder. Generell ist Lucien Favre ein guter Trainer, das hat er jetzt gezeigt und wird es auch weiterhin zeigen", sagte Matthäus in einem Interview der "Frankfurter Rundschau".
Vielmehr kritisierte der 58-Jährige einzelne Spieler der Borussia. "Man hat es in der Champions League gesehen, mit wie viel Glück sie weitergekommen sind. Soweit sollte es nicht kommen, dass man eine Über-Weltklasse-Leistung von einem Torwart benötigt, um zu Hause gegen Slavia Prag zu gewinnen." Roman Bürki trumpfte gegen Prag groß auf.
"Immer wenn es eng wird bei Dortmund, fehlt ihnen der eine oder andere Typ, der vorangeht. Auch gegen Leipzig und Hoffenheim hat man das gesehen", meinte Matthäus. Bei der TSG verlor der BVB aufgrund eines späten Gegentors mit 1:2.
"Leise Leader" bei Borussia Dortmund
Matthäus weiter: "Solche Punkte darf man nicht verschenken, wenn man Großes erreichen will. Da braucht es eine führende Hand auf dem Platz, ein Gesicht. Marco Reus und Mats Hummels sind leise Leader, die haben häufig mit sich selbst zu kämpfen. Da ist zum Beispiel ein Manuel Neuer ganz anders."
[article=458788]Bereits im November des vergangenen Jahres verriet Matthäus, dass der BVB seiner Meinung nach zu wenig "Siegertypen" im Kader habe.[/article]
Dennoch glaubt Matthäus nicht, dass der BVB im Winter groß personell nachrüsten muss. "Ich würde mir einfach wünschen, dass der eine oder andere zeigt, dass er ein Leader ist. Witsel, Reus, Hummels – das würde auch von der Linie her passen auf dem Platz."
Jene Spieler seien dem Weltmeister von 1990 etwas zu ruhig auf dem Platz. "Ich hoffe, dass sich das noch entwickelt. Zum ganz großen Wurf müssen sie an sich arbeiten, die Bayern haben da schon das Gen, der BVB noch nicht", so Matthäus weiter bei der "FR".
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