Der VfL Wolfsburg hat sich als erster deutscher Verein vorzeitig für die K.o.-Runde der Europa League qualifiziert. Der Fußball-Bundesligist gewann am fünften von sechs Vorrunden-Spieltagen mit 1:0 (1:0) beim ukrainischen Club PFK Olexandrija und profitierte davon, dass der weiter sieglose Hauptkonkurrent AS Saint-Etienne auch am Donnerstagabend nur 0:0 gegen Tabellenführer KAA Gent spielte. Die „Wölfe“ können nun am letzten Spieltag am 12. Dezember selbst im direkten Duell mit dem französischen Rekordmeister nicht mehr von einem der beiden ersten Plätze der Gruppe I verdrängt werden.
In der Ukraine schoss Wout Weghorst in der Nachspielzeit der ersten Halbzeit per Foulelfmeter das entscheidende Tor (45.+1). Wolfsburg hatte in der EM-Arena von Lwiw lange Zeit alles im Griff, ließ die zweite Halbzeit aber noch einmal zu einer Zitterpartie werden.
Ukrainer zu harmlos
Vor diesem Spiel waren für die Mannschaft von Oliver Glasner noch alle möglichen Szenarien denkbar gewesen. Im unglücklichsten Fall hätte sie sogar auf den letzten Platz dieser Gruppe zurückfallen können. Entsprechend abwartend begann der VfL. Der Außenseiter aus Olexandrija, der zum ersten Mal überhaupt an der Gruppenphase eines internationalen Wettbewerbs teilnimmt und der aufgrund der viel zu geringen Kapazität seines eigenen Stadions im 850 Kilometer entfernten Lwiw spielen muss, hatte genau wie im Hinspiel (3:1 für den VfL) eine starke erste Viertelstunde.
Viel mehr kam dann bis zur Pause aber nicht mehr von den Ukrainern. Von da an dominierte Wolfsburg das Spiel. Weghorst hatte bereits in der 13. Minute eine Doppelchance. Auch ein Kopfball von Marcel Tisserand flog nur knapp über das Tor (24.). Glück hatte der VfL nur, als der ukrainische Stürmer Dimitro Schastal nach einem Freistoß aus kurzer Distanz an Torwart Koen Casteels scheiterte (19.).
In der zweiten Halbzeit verpassten es die beiden Wolfsburger Brasilianer Joao Victor (49.) und William (58.), frühzeitig alles klar zu machen. Das hielt Olexandrija im Spiel. Wolfsburg baute wieder stark ab und wiederholte damit die Fehler aus den beiden enttäuschenden Partien gegen Gent (2:2 nach 2:0 und 1:3 nach 1:0). Schon da ließ man einen vermeintlich geschlagenen Gegner wieder von der Kette. Der große Unterschied war: Die Belgier wusste die Wolfsburger Schwächen zu nutzen. Die Ukrainer waren dafür zu harmlos. dpa