2017 endete die Ära von Benedikt Höwedes auf Schalke recht abrupt, als ihn damals Domenico Tedesco als Kapitän absetzte und er auch seinen Stammplatz verlor. Nach einer Leihe zu Juventus Turin wechselte der Weltmeister von 2014 schließlich im Sommer 2018 in die russische Hauptstadt. Mit Lokomotive Moskau trifft er am Dienstag (18.55 Uhr) in der Champions League auf Bayer Leverkusen.
In Moskau hat sich der 31-Jährige inzwischen längst eingelebt, auch wenn seine Familie nicht dauerhaft bei ihm ist. Das verriet Höwedes in einem Interview mit der Westdeutschen Allgemeinen Zeitung (WAZ): "Ich bin ein totaler Familienmensch, zu Hause ist für mich, wo meine Familie ist."
Ansonsten genießt der ehemalige Schalker aber das Leben in der russischen Metropole: "Statt vor dem Fernseher, sitze ich lieber in der Metro, schau mir die Stadt an. Es gibt hier alles, was man möchte. Museen, Parks, historische Gebäude. Ich probiere gerne neue Restaurants aus oder erkunde Künstlerviertel."
Sportlich läuft es auch gut. Lokomotive ist in der heimischen Premier Liga Tabellenzweiter, der Rückstand auf Tabellenführer Zenit St. Petersburg beträgt aber schon fünf Zähler. Im internationalen Wettbewerb ist ein Überwintern aber realistisch, wenn Moskau das Heimspiel gegen Leverkusen nicht verliert. Mit dem deutschen Klub, Juventus Turin und Atletico Madrid hat es die Gruppe in sich. "Wir messen uns mit den größten Mannschaften Europas. Und wir sind in der russischen Liga erfolgreich, wurden vergangene Saison Pokal- und Supercup-Sieger und Vizemeister, sind auch dieses Jahr gut in der Tabelle dabei. Sportlich macht das natürlich Spaß", sagte Höwedes.
In Moskau fühlt sich der gebürtige Halterner wertgeschätzt - wie auch auf seinen übrigen Stationen. Bei seiner Rückkehr nach Turin wurde Höwedes bereits warm empfangen. Sein Herz hängt aber dennoch weiterhin an Schalke, dort, wo er zum Profi und Nationalspieler reifte: "Schalke bleibt immer etwas ganz Besonderes, nicht nur, weil ich so viele Jahre dort verbracht habe."