Denn eigentlich vermisst Trainer Lucien Favre bei ihm die defensive Stabilität. Favres Plan: Hakimi sollte mit seinem Tempo über die rechte Seite Lücken reißen und die defensive Fünferkette in Verlegenheit bringen. Das gelang schon im ersten Durchgang gut, nur Hakimis Hereingaben kamen zu selten beim Mitspieler an. Nach der Pause wurde der 21-Jährige dann zum Matchwinner, als er erst das 1:2 machte (51.) – und dabei Glück hatte, dass er den Ball gar nicht richtig traf – und dann den 3:2-Endstand besorgte (77.). Dabei zeigte er nicht nur seine Schnelligkeit, sondern auch richtig gute Laufwege.
Dortmund gibt weiter Rätsel auf Die erste Halbzeit war aus Sicht des BVB zwar nicht wirklich schlecht, geriet aber dennoch zur Lehrstunde. Inter Mailand zeigte, wie eine defensive Abstimmung zu funktionieren hat, wie man auch bei schnellen Kontern des Gegners eine sichere Restverteidigung durch die Abwehrkette schafft – und dabei stets auch den Rückraum absichert und so verhindert, dass die Dortmunder Flügelspieler von der Grundlinie ihre geliebten Bälle zurück Richtung Strafraumgrenze legen können. Dortmund dagegen zeigte in zu vielen Szenen, wie man nicht verteidigt: Die Abwehrspieler ließen sich aus ihren Positionen ziehen, das Zentrum wurde nicht geschlossen, die Zweikämpfe nur halbherzig geführt. Doch die zweite Halbzeit sah plötzlich ganz anders aus: Dortmund presste intensiv, Dortmund eroberte viele Bälle, Dortmund drückte, Dortmund traf – und Dortmund gewann. Es war ein Sieg, der zeigte: Moral und Mentalität scheinen zu stimmen.
Alcácer gelingt der Einstand des Spiels In der 64. Minute leuchteten auf dem Täfelchen des Vierten Offiziellen zwei Ziffern auf, die 9 und die 10. Paco Alcácer kam, Mario Götze musste gehen – was im Stadion nicht jeder verstand. Doch Alcácers Einwechslung machte sich unmittelbar bezahlt: Mit seinem allerersten Ballkontakt spitzelte er Antonio Candrevas Einwurf zu Julian Brandt, der das 2:2 besorgte (64.). Selbst traf der Mittelstürmer an diesem Abend nicht – aber einen wichtigen Beitrag hatte er ja schon geleistet.