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Deutliche Ansagen: Bayern-Trainer Ottmar Hitzfeld fordert mehr Emotionen von seiner Mannschaft. (Foto: firo)
"Wir müssen Emotionen zeigen, die sind sehr wichtig. Die Mannschaft muss lebendiger werden", fordert er und fügt hinzu: "Wir werden gejagt werden, deshalb müssen wir uns mental verbessern." Ohne den nötigen Willen, sagt Hitzfeld beinahe beschwörend, "können wir keinen Blumentopf gewinnen". Dieser "Funke" aber, betont er, "muss von der Mannschaft gezündet werden."
Vor allem wünschte sich Hitzfeld möglichst viel Ruhe für die Rückrunde. Am Mittwoch gaben die Bayern daher erstens bekannt, dass ein gewisser Martin Vasquez dem künftigen Trainer Klinsmann als "Co" assistieren werde, und zweitens, dass sie sich einen Verhaltenskodex gegeben haben. So ist ein Thema, das Unruhe bringen könnte, bereits abgehakt - den Rest soll der neue "Knigge" regeln. "Dabei geht es um das Auftreten der Mannschaft und des Einzelnen in der Öffentlichkeit und im Umgang miteinander", erklärt Hitzfeld. Es gehe aber auch um das Verhalten auf dem Platz oder um den Umgang mit den Medien.
Nach dem Aufgalopp im Achtelfinale des DFB-Vereinspokals gegen den Wuppertaler SV (5:2) stehen Hitzfeld noch maximal 29 Spiele mit dem FC Bayern bevor, im Idealfall gewinnt er neben der Meisterschaft dann auch noch die Endspiele im DFB- und im UEFA-Pokal. Und deshalb will der 59-Jährige trotz der Einwände von Vorstandschef Karl-Heinz Rummenigge ("Fußball ist keine Mathematik") auch weiterhin rotieren. "Warum sollte ich die Rotation einschränken. Das war immer ein Erfolgsrezept", betont Hitzfeld und signalisiert damit den Spielern: "Jeder muss sich beweisen."
Als Beweismittel kommt Hitzfeld das Spiel in Rostock womöglich nicht einmal so ungelegen. Zwar sinniert er: "Vielleicht wäre es im ersten Spiel besser, gegen eine Mannschaft zu spielen, die nicht im Abstiegskampf steckt." Zugleich aber erklärt Hitzfeld das Spiel zum Härtetest, es ist eine gute Gelegenheit für ihn zu überprüfen, auf wen er sich verlassen kann: "Wir sind gewappnet für ein Kampfspiel", meint er und betont: "Da müssen wir uns um 20 bis 30 Prozent steigern" - und gerade in der Defensive "viel kompakter auftreten." Steigern wollen sich auch die Rostocker, was nach dem Aus im DFB-Pokal bei 1899 Hoffenheim (1:2) eine Selbstverständlichkeit ist. "Mit der Leistung haben wir gegen Bayern keine Chance", weiß Trainer Frank Pagelsdorf: "Ich erwarte jetzt eine Reaktion vom Team. " Gegen einen Gegner wie den FC Bayern werde das naturgemäß nicht so einfach werden, "das ist seit 20 Jahren der Überverein in Deutschland", sagt Pagelsdorf. Bangemachen aber gilt nicht, versichert er: "Ich werde trotzdem keine Manndeckung spielen lassen - nicht gegen Ribery oder sonstwen."