Die sportliche Situation von Matija Nastasic auf Schalke ist derzeit nicht ganz einfach. Nur 14 Minuten absolvierte der Serbe in den vergangenen vier Bundesligaspielen bisher für die Königsblauen. Die Rolle des Reservisten ist für den 26-Jährigen völlig neu. Wenn er fit war, gehörte der Innenverteidiger eigentlich immer zur ersten Elf. Doch unter David Wagner haben sich derzeit in der Viererkette Benjamin Stambouli und Salif Sané festgespielt.
Um auf Schalke schon bald wieder erste Wahl zu sein, hat Nastasic nun die Reise zur serbischen Nationalmannschaft abgesagt - obwohl Nationaltrainer Ljubisa Tumbakovic ihn eigentlich nominiert hatte. "Matija will hier trainieren, er will sich hier beweisen", bestätigt Sascha Riether, Koordinator der Schalker Lizenzspielerabteilung, gegenüber der Westdeutschen Allgemeinen Zeitung (WAZ). Ein ungewöhnlicher Schritt.
Sané spielt sich für Nastasic fest
In den ersten beiden Saisonspielen stand Nastasic noch 90 Minuten auf dem Rasen. Beim ersten Saisonsieg gegen Hertha BSC (3:0) fehlte der Abwehrmann dann allerdings aufgrund eines Infekts - und verlor dadurch seinen Stammplatz, auch weil Ersatz Sané gut spielt und zudem in Paderborn und Leipzig wichtige Tore erzielte. "So ist es im Fußball. Wenn es die Jungs vor dir gut machen, heißt es, auf die Chance zu warten und sich im Training anzubieten", sagt Riether.
Genau das scheint das Ziel von Nastasic zu sein, für das er eben nun auch auf die Nationalmannschaft verzichtet. In den kommenden zwei Wochen will er Werbung für sich machen - immerhin ist Konkurrent Sané mit der senegalesischen Nationalelf unterwegs und spielt in Singapur gegen Brasilien. In Ozan Kabak ist ein weiterer Innenverteidiger mit dem Nationalteam unterwegs (Türkei).
"Sehr professionell" findet Riether die Art und Weise, wie Nastasic mit dessen neuer Rolle umgeht. "Ich glaube, er weiß die Situation einzuschätzen. Wir wissen ja, dass er ein wichtiger Spieler ist." Vielleicht kann er das ja schon mal wieder unter Beweis stellen.